Osterode. Für den Minister muss nicht nur mehr Geld in den Zivilschutz fließen, sondern auch in der Bevölkerung ein Umdenken stattfinden.

Der Niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, hat Osterode besucht. Gemeinsam mit SPD-Landtagskandidat Alexander Saade stattete er dem DRK Familienzentrum in Osterode am Dienstag einen Besuch ab und sprach im Anschluss mit Vertreterinnen und Vertretern des DRK, THW. ASB, Polizei und Feuerwehr zum Themenkomplex „Respekt und Anerkennung von Einsatzkräften“.

In seiner Ansprache betonte Pistorius die Bedeutung des Nachwuchs bei den Einsatzkräften. Dass der Ton und das Verhalten gegenüber Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei sich zusehend verhärte, sei einem attraktiven Arbeitsumfeld nicht zuträglich. Leuten, die Einsatzkräfte tätlich angriffen, müsste die Gesellschaft mit der ganzen Härte des Gesetzes begegnen.

Zivil- und Katastrophenschutz zusammen denken

Der Minister wollte aber auch über das große Ganze sprechen. Denn Abseits von Fragen der Ausstattung und Versorgung der Rettungsdienste mahnte Pistorius, dass mit Blick auf die sich verschärfende internationale Sicherheitslage auch in den Kommunen umgedacht werden müsse: „Wir müssen die Trennung zwischen Zivil- und Katastrophenschutz überwinden. Überhaupt müssen wir zu einem Verständnis von Zivilschutz zurückkehren, wie wir es vor dem Ende des kalten Krieges hatten“, forderte der SPD-Mann.

Konkret geht es Pistorius dabei um Fragen der Zentralisierung und der Investition. Den Mitgliedern der Rettungsdienste nannte er als Beispiel, dass wieder flächendeckend Alarmsirenen bereitgestellt werden und die Investitionssummen für Brandbekämpfung erhöht werden müssten.

Doch dafür müsste auch der Bund seine Mittelverteilung erhöhen. Nach der Rekordverschuldung im Zuge der Pandemie eine zusätzliche Belastung, über die noch zu verhandeln sein werde.