Lasfelde. Die Niedersächsischen Landesforsten beklage eine stete Zunahme von Vandalismus in den Wäldern.

Forstleute sorgen sich über zunehmenden Vandalismus im Wald. Der jüngste Fall: ein Unbekannter fällte vergangene Woche von Mittwoch auf Donnerstag eine junge Eiche über den Rotriesweg. Der erst 20 Jahre alte Baum stand am Forstweg rund fünf Kilometer vom Ortsteil Lasfelde bei Osterode entfernt. Er hätte ein stattlicher Laubbaum werden können und ein wertvoller für den Klimaschutz, denn Eichen gelten als klimaangepasst und dürrebeständig. Jetzt fiel er der Motorsäge zum Opfer. Revierförster Uwe Alms ist schockiert: „Hier war jemand semi-professionell mit der Motorsäge am Werk. Der Baum ist über den Forstweg gefällt worden und hat den Fahrweg blockiert“, zeigte der Förster bei der Polizei in Osterode an. Die Hintergründe für den Waldfrevel lägen im Dunkeln so Alms.

Schäden im Wald gibt es aufgrund des Klimawandels bereits genug.
Schäden im Wald gibt es aufgrund des Klimawandels bereits genug. © Landesforsten Niedersachsen

Laut Alms sei ihm ein ähnlicher Fall in über 30 Berufsjahren als Revierleiter nicht bekannt. Wer der heimliche Kettensäger war, ermittelt noch die Staatsanwaltschaft. Sie prüft jetzt den Tatbestand der illegalen Baumfällung und damit eine Sachbeschädigung gegen die Niedersächsischen Landesforsten.

Sein Kollege Mathias Weikert betreut das Revier Altenau und beklagt einen anderen Fall von Sachbeschädigung. „Entlang von Wanderwegen informieren wir unsere Besucher über den aktuell bedrohlichen Zustand der Wälder im Klimawandel. Am Wellner Weg zwischen Altenau und Torfhaus mag jemand diese Infotafel nicht und reißt das Schild immer wieder herunter. Die wetterfeste Tafel ist auf einen Pfahl geschraubt und mit roher Gewalt abgerissen worden“, beschreibt Förster Weikert die Auswüchse von Vandalismus, für die er und alle seine Harzer Kolleginnen und Kollegen kein Verständnis zeigen.

Derzeit stemmten sich alle im Wald Tätigen gegen die Folgen des Klimawandels. Die Folgen seien für Waldbesucher offensichtlich. „Forstfahrzeuge, Erntemaschinen und Holz-LKWs sind nahezu pausenlos in unseren Revieren unterwegs. Ich kann verstehen, dass sich Waldbesucher davon gestört fühlen. Aber unsere Wälder leiden unter dem Borkenkäfer und den Dürrefolgen. Sie müssen erhalten und in großen Bereichen für unsere Enkel neu aufgestellt werden. Das bedeutet für die nächsten Jahre noch viel Arbeit“. Erläutert Max Schröder, der das Forstamt Riefensbeek leitet. “Wenn wir Waldwege sperren, dann tun wir das für die Sicherheit der Waldbesucher“. Der Forstamtsleiter appelliert an alle Waldbesucher, sich rücksichtsvoll zu verhalten.