Osterode . Der Film über die Afrikareise von Lena Wendt und Ulrich Stirnat kommt jetzt in die Kinos. Vorführungen sind auch in Herzberg und Göttingen geplant.

Eigentlich wollten Lena Wendt und Ulrich Stirnat nur ein halbes Jahr unterwegs sein. Die Reise im Land Rover sollte sie nach Südafrika führen. Der Trip hat dann zwei Jahre gedauert und in Kapstadt sind sie auch nie angekommen. Die Journalistin aus Osterode und ihr Lebensgefährte haben daraus einen Film gemacht, der jetzt in die Kinos kommt.

Unzähliges Bildmaterial ist auf den 46.000 Kilometern durch 14 Länder in Westafrika zusammenengekommen. Es erzählt von begeisternden Menschen und von prägenden Begegnungen, von beeindruckenden Landschaften, von Schwierigkeiten und Enttäuschungen. Aber die Fotos und Filmchen erzählen auch davon, wie es immer weiter geht, wenn man weiß, wo man hin will.

Mehr als ein halben Jahr haben Lena Wendt und Ulrich Stirnat gebraucht, um das Material zu sichten, einzuordnen, zu bearbeiten und zu verwerfen.

Ulrich Stirnat erinnert sich: „Fertig waren wir schon im Juli. Aber dann mussten wir hier noch nacharbeiten, dort etwas verbessern und einige Tipps umsetzen und einarbeiten.“ Doch am 12. Dezember fiel dann die letzte Klappe, seitdem ist der Streifen fertig.

Herausgekommen sind zwei Stunden Film, die mit der Faszination und der Liebe zu Afrika anstecken können. Der Film zeigt die wunderbaren und auch die Schattenseiten des Reisens durch ein fremden Kulturen. Manches ist nur schwer zu verdauen, anderes begeistert. Lena Wendt erklärt: „Wir wollen Mut machen, den eigenen Traum anzugehen“.

Schließlich haben sie damals erst kehrt gemacht, als sich ihre Einstellung zum Leben grundsätzlich geändert hatte.

„Terés“ ist krank. Autoreparatur direkt am Strand in Togo.
„Terés“ ist krank. Autoreparatur direkt am Strand in Togo. © Wendt/Stirnat

Den Schritt in die Öffentlichkeit wagen Wendt und Stirnat am Donnerstag. Dann wird „Reiß aus“ in Hamburg erstmals dem Fachpublikum vorgestellt. Es folgen jeweils eine Vorführung in München und Berlin. Erst eine Crowdfunding-Aktion zum Jahreswechsel 2017/18 hatte den Film möglich gemacht. Der Zugang zu den Fördertöpfen des offiziellen Filmbetriebs blieb den beiden Außenseitern verwehrt. Immerhin konnten sie auf diesem Wege 700 Euro für eine Schule in der Westsahara und für eine Imker-Kooperative in Ghana einsammeln.

In Sachen Vertrieb mussten Lena Wendt und Ulrich Stirnat Lehrgeld bezahlen. Versprechen wurden nicht eingehalten und Hoffnungen lösten sich auf. Doch nachdem man sich jetzt mit Profis zusammengetan hat, stehen beide nun in den Startlöchern.

Nach den Previews im Januar erfolgt der Start der Kino-Tour am 5. Februar. Erste Station ist das Zeise-Kino in Hamburg. Der letzte Halt ist am 13. März im Raschplatz-Kino in Hannover. Am 14. März kommt „Reiß aus“ dann in den offiziellen Film-Verleih.

„Das ist gewissermaßen wieder eine große Nord-Süd-Reise“, erklärt Ulrich Stirnat. Dabei werden sie ihren Film auch in Göttingen und in Herzberg vorführen. Die Termine stehen noch aus und bei dieser Reise werden sie auf ihren alten Land Rover mit dem Namen Terés wohl verzichten.

46.000 km durch Westafrika: Freiheitsgefühle in Marokko, Atlasgebirge.
46.000 km durch Westafrika: Freiheitsgefühle in Marokko, Atlasgebirge. © Wendt/Stirnat