Wulften. Der Vorstand plant eine Jubiläumsfeier am 11. Juli 2021 auf dem Bogenplatz.

Am 1. August blickten die Mitglieder der Kyffhäuser Kameradschaft Wulften auf ihr 140-jähriges Vereinsbestehen. Aufgrund der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden Beschränkungen konnte das große Jubiläum in diesem Jahr aber nicht gefeiert werden – stattdessen plant der amtierende Vorstand eine Jubiläumsfeier am 11. Juli 2021 auf dem Bogenplatz am Rotenberg und hofft auf die Teilnahme befreundeter Vereine und vieler Wulftener. Darüber informiert er in einer Mitteilung, in der er auch einen Überblick über die Vereinsgeschichte gibt.

So wurde die Kyffhäuser Kameradschaft Wulften am 1. August 1880 gegründet, damals noch als „Krieger-Verein“. Die Gründungsmitglieder waren der Schneider Heinrich Fischer, der Schuhmacher Hermann Piepenschneider, der Zimmermann Heinrich Peinemann und der Zimmermeister Conrad Ehrhardt. Im Jahr 1910 zählte die Kameradschaft bereits 41 Mitglieder. Im Jahr 1938 waren es dann schon 100. Danach ereilte die Kameradschaft mit Beginn des Zweiten Weltkrieges ein jähes Ende.

Neu gegründet wurde die Kameradschaft am 8. Januar 1956 und trat im März des gleichen Jahres dem Kyffhäuserbund bei. Zum Jahresende 1957 zählte die Kameradschaft unter ihrem Vorsitzenden Gustav Mißling bereits 52 Mitglieder. „Aus einer reinen Soldatenvereinigung hatte sich die Kameradschaft im Laufe der Zeit zu einer Gemeinschaft gewandelt, die sich mit Erfolg bemühte, allen Mitgliedern gerecht zu werden“, heißt es vonseiten des Vorstandes. Im Herbst 1959 kaufte man, unter dem Vorsitzenden Arnold Wassmann, das erste Gewehr. Sofort stellte sich eine rege Beteiligung ein. Unter dem Vorsitzenden Hermann Greunig errichtete der Verein 1978 den ersten Schießstand im Gasthaus Thiele.

Jugendgruppe seit 1975

Seit 1975 gibt es auch eine Jugendgruppe, die heute ein fester Bestandteil ist und derzeit aus 29 Jugendlichen besteht. Sie verzeichnete laut Vorstand bei vielen Schießsportwettkämpfen beachtliche Erfolge und unternahm zudem auch zahlreiche andere Aktivitäten wie etwa Zelten, Kartfahren und Bowling – was bei den Jugendlichen immer gut angekommen sei.

Eine neue Fahne wurde im Jahr 1982 angeschafft und feierlich eingeweiht. Im gleichen Jahr fand die Gründung einer Frauengruppe mit 14 Teilnehmerinnen statt. Die Frauen treffen sich nicht nur zum Schießen, sondern auch zum Basteln – dabei sind Salzteigbäumchen, Brockenhexen und viele Dekoartikel für Kreis- und Verbandstagungen entstanden. Auch im sozialen Bereich ist die Gruppe, wie beim Brillen-, Korken- oder Wollesammeln aktiv. Im Jahr 2007 feierte die Damengruppen ihr 25-jähriges Bestehen und ist heute noch mit über 30 Kameradinnen aktiv. 1984 gab es dann auch erstmals eine Vorsitzende: Roswitha Kaliner hatte das Amt bis 1988 inne. Es wurden einige Kreis- und Landesverbandstagungen ausgerichtet.

1989 wurde Bodo Abeking Vorsitzender der Kameradschaft. 1990 wurde das erste Kreisfrauentreffen von Mariette Kaliner in ihrer Tätigkeit als Kreisfrauenreferentin organisiert und ausgerichtet. Die Schießgruppen zeigten sich als sehr erfolgreich, so dass aus ihnen einige Kreismeister hervorgingen.

1992 wurde Alfred Naß zum Vorsitzenden der Kameradschaft gewählt. Unter seiner Leitung wuchs der Verein – aber nicht nur um weitere Mitglieder, sondern auch um einen weiteren Sportbereich: Er führte den Bogensport ein. Es wurde ein Grundstück gekauft und ein Vereinsheim errichtet, das am 14. September 2003 feierlich vom Landesverbandsvorsitzenden Heinz Ganz eingeweiht wurde. „Nach erst zögerlichem Start ist diese Sportart nun nicht mehr aus dem Vereinsleben wegzudenken“, resümiert der Vorstand. Das Treffen im Vereinsheim ist als Endpunkt nach der Himmelfahrtswanderung oder beim Fackelschießen und für die Aktivitäten beim Ferienpass für alle Mitglieder zu einem festen Bestandteil geworden.

Nach 26 Jahren stand Naß im Jahr 2018 nicht mehr zur Wahl zur Verfügung: Der neue Vorsitzende wurde Uwe Klingemann, der das Amt bis heute „mit jugendlicher Frische“ ausübt, wie der Vorstand bestätigt. Unter ihm nahm der Verein etwa auf Facebook an der Bach-Challenge teil. Die Spendeneinnahmen kamen einer wohltätigen Organisation zugute.

Aber nicht nur auf Facebook ist der Verein präsent, es gibt auch eine Internetseite der Kameradschaft, die unter www.KK-Wulften.de zu finden ist.

„Der amtierende Vorstand ist auch in Zukunft voll motiviert“, teilen die Verantwortlichen mit.