Herzberg. Herzbergs Bürgermeister Lutz Peters wendet sich in einem Schreiben an die Einwohner der Stadt und der Ortsteile.

Herzbergs Bürgermeister Lutz Peters hat sich in einem Schreiben an die Einwohner der Stadt und ihrer Ortsteile gewandt. Darin lobt er den Einsatz von Freiwilligen sowie von Dienstleistern und Versorgern und spricht ihnen sowie den Anwohnern seinen Dank aus. Gleichwohl macht er auf die Bedeutung von Quarantäne und Verordnungen aufmerksam und appelliert an die Herzberger. Peters schreibt:

„Liebe Einwohnerinnen und Einwohner in Herzberg und Ortsteilen! Bitte nehmen Sie alle weiterhin Anteil am allgemeinen Geschehen über die Ihnen zur Verfügung stehenden, zuverlässigen Medien. Ein paar Gedanken aus städtischer Sicht möchte ich heute beisteuern, beginnend mit einer wichtigen Feststellung: Sie machen das gut!

Ob in den Orten oder der Stadt, die Menschen organisieren und unterstützen sich vorbildlich untereinander. Kontakte werden gepflegt, um Hilfe anzubieten, manchmal auch, um Hilfe zu erbeten. Sie organisieren sich für den eingeschränkten Alltag, für den Infektions- oder Quarantäne-Fall. Hierbei spielen Familie, Nachbarn, Vereinsstrukturen, Glaubensgemeinschaften und Arbeitgeber die wichtigste Rolle.

Besonderer Dank gilt denjenigen, die zusätzlich Bereitschaft bekunden, auf Zuruf andere zu unterstützen. Neben Privatpersonen sind dies zum Beispiel die Konfirmanden der Nicolai-Gemeinde, von Diakon Brömme organisiert. Sie halten den Betrieb der Tafel aufrecht und unterstützen auf Zuruf Einzelpersonen. Genauso danke ich der Türkisch-Islamischen Gemeinde Ditib für ihr Angebot zur Unterstützung.

Hilfs-Angebote und -Bedarf

Und wenn Sie selbst noch Möglichkeiten sehen, über Ihre direkte Umgebung hinaus Menschen zu helfen, melden Sie sich gerne und unverbindlich bei den Mitarbeitern in unserem Bürgerbüro unter Telefon 05521/852852.

Diejenigen, die ohne jede Unterstützung in Quarantäne sind und Hilfe benötigen, können sich direkt an die Nicolai-Engel über das Gemeindebüro unter Telefon 05521/5036 oder an die Türkisch-Islamische Gemeinde Ditib bei Frau Tosun unter Telefon 0162/9230929 oder Herrn Acar unter Telefon 0175/8573223 wenden. Auch das Bürgerbüro der Stadt Herzberg steht bei der Vermittlung von Hilfe zur Verfügung.

Stärker betroffen, als andere

Wir sind unter anderem durch die Verbreitung der Infektion in einem Altenheim zur Zeit stärker von der Pandemie betroffen, als andere Gemeinden. Dies macht aber vermutlich nur einen zeitlichen Unterschied aus, nach und nach trifft die Pandemie die Menschen in allen Regionen in ähnlichem Ausmaß. Das wird auch weltweit deutlich. In diesem Zusammenhang bin ich froh über die Arbeit unseres Kreis-Krisenstabes und der Landes- und Bundesregierung, die alles tun, um die Ausbreitung zu verlangsamen.

Mein dauerhafter Respekt galt und gilt aber gleichermaßen den Trägern von Arbeits- und Dienstleistungen und von Mitmenschlichkeit, die derzeit über ein normales Maß hinaus bereit sind, Versorgung und öffentliches Leben aufrecht zu erhalten.

Quarantäne-ähnlichen Bedingungen

Ein Teil von uns ist oder war bereits infiziert oder in Quarantäne. Für diesen Teil von uns gilt ausdrücklich festzuhalten: Die Quarantäne und genauso die Corona-Infektion sind absolut kein Makel, nach und nach werden ganz viele von uns diese Erkrankung hoffentlich gesund überstehen. Damit dies funktioniert, leben wir ja derzeit alle in quarantäne-ähnlichen Bedingungen.

Die so beengende Einschränkung des normalen Arbeits- und Alltagslebens für uns alle ist weiterhin absolut erforderlich, damit nicht zu viele von uns zeitgleich erkranken. Denn nach und nach können die schweren Fälle sinnvoll im Krankenhaus behandelt und hoffentlich geheilt werden. Werden zu viele auf einmal krank, reichen die Behandlungsmöglichkeiten für die schweren Fälle nicht aus. Außerdem: Selbstgenähte Masken ersetzen nicht Abstand und andere Schutzmaßnahmen. Sie verringern jedoch das Restrisiko. Danke, wenn Sie nach dem Nähen für den eigenen Bedarf über das Herzberger Bürgerbüro dem Krisenstab ein paar Exemplare zur Verfügung stellen. Diese werden kreisweit dort eingesetzt, wo es am Dringendsten ist – zur Zeit leider auch in unserem Raum. Eine Zeit lang wird hier noch Improvisation angesagt sein, bevor Schutzausrüstung in ausreichender Menge vorhanden ist.

Noch eine Bitte: Denken Sie kurz mal darüber nach, wer im weiteren, insbesondere älteren Bekanntenkreis vielleicht keine Familie oder wenig Nachbarn um sich hat. Rufen Sie einfach mal an, fragen, ob alles soweit in Ordnung ist. Bieten Sie sich als Telefonkontakt dafür an, falls Hilfe benötigt wird. Hier könnten auch die Vereine eine gute Hilfestellung für Ihre älteren oder einsamen Mitglieder bieten – Ihr kennt Euch doch untereinander am besten.

Bitte bleiben Sie möglichst gesund, ich wünsche Ihnen schon heute friedliche Osterfeiertage!“

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