Herzberg. Rudolf Zietz erinnert sich an einen vierbeinigen Kollegen und seinen Dienst als Hundeführer.

Zwölf Jahre lang hat Rudolf Zietz als Zollbeamter in Braunlage Dienst an der innerdeutschen Grenze verrichtet, hat dabei viele aufregende und tragische Erlebnisse gehabt. In dieser Zeit hatte er einen vierbeinigen Kollegen, einen treuen Begleiter, der stets an seiner Seite war, und den der 80-Jährige bis heute in sein Herz geschlossen hat: Alf vom Kesselhain, deutscher Schäferhund, geboren in Holzminden, Absolvent der Zollhundeschule in Bleckede bei Lüneburg und vielfach preisgekrönte Spürnase. Alf wurde 14 Jahre alt und war sogar über das Pensionsalter für Diensthunde hinaus noch für den Zoll tätig, da er bis ins hohe Alter ausgesprochen fit war. Für Zietz war Alf viel mehr als nur ein Diensthund: „Wenn ich an ihn zurückdenke, kommen mir fast die Tränen. Er hat mir sehr viel bedeutet. Er hat mich mal gerettet, davon bin ich überzeugt.“ Rudi und Alf haben so manches Abenteuer zusammen erlebt. Es waren „unvergessliche Zeiten“ für den Herzberger.

Ihre Wege kreuzten sich Anfang der 1960er Jahre. Zietz hatte die Eignungsprüfung zum Grenzbeamten bestanden und trat seinen Dienst im Kommissariat Braunlage an. „Gesucht wurden Beamte, die den Willen und Befähigung mitbrachten, Diensthundeführer zu werden und ich meldete mich“, berichtet der 80-Jährige. „Über den zuständigen Zollhundelehrwart Mathes wurde mir ein junger Schäferhund zur Hand gegeben, zudem ein Zwinger unweit der Dienstwohnung.“