„Derartige Auswüchse egomanen Gebarens einiger Weniger sind hochschädlich in einer schwierigen Zeit, in der es auf das Wohlverhalten aller ankommt.“

Das Coronavirus stellt die Gesellschaft vor gewaltige Herausforderungen, das ist unbestritten. Doch bei allen Härten erreicht sie auch Positives: Die Menschen werden solidarisch wie selten, fangen an sich zu kümmern, zu helfen und die Gemeinschaft durch ihr Handeln zu festigen. Eine tolle Entwicklung in Zeiten der Krise, die hoffentlich darüber hinaus nachwirkt.

Doch nicht für jeden zählt eine neue Qualität des Miteinanders, davon zeugen leergeräumte Regale, nicht nur leergekauft von Vielen, sondern geplündert von Wenigen. So am Samstag bei Aldi. Mehl, so stellte ich fest, war fast alle, Toilettenpapier sowieso, und zwar restlos. Quelle allen Übels, so konnte ich umgehend feststellen, war ein Ehepaar, das einen vollbeladenen Wagen vor sich herschob. Nicht fünf Packungen Mehl, nicht zehn sondern 40 hatte es gerafft, und die weiteren Artikel im Wagen? Wer weiß es? Na klar, bergeweise Klopapier. Kritische Bemerkungen in ihre Richtung konnte ich mir dann doch bei aller Zurückhaltung nicht mehr verkneifen.

Was in aller Welt will man damit anfangen, auf dem Schwarzmarkt verkaufen, in dem privaten Atombunker horten oder gibt es Eierkuchen auf Papierspiegel für eine ganze Kompanie? Die deutliche Rüge seitens der Kassiererin für ein derart unsoziales Verhalten nahm der Mann gelassen und schob mit seinen „Schätzen“ für Backofen und Po gut gelaunt davon, während andere das Nachsehen hatten.

Derartige Auswüchse egomanen Gebarens einiger Weniger sind hochschädlich in einer schwierigen Zeit, in der es auf das Wohlverhalten aller ankommt. Sie sind der Grund dafür, dass Warenausgaben irgendwann, wie teilweise schon geschehen, überall reglementiert werden müssen, damit nicht andere leer ausgehen, und die Mündigkeit aller Bürger in Frage gestellt wird.

Ich möchte für solche Leute wahrlich nicht in die Pflicht genommen werden.

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