Walkenried/Bad Sachsa. Jubiläum im Harz: Geschichtsverein Walkenried zelebriert 60 Jahre Klosterforschung mit einem Fest. Darauf kann man sich freuen.

Der Verein für Heimatgeschichte Walkenried/Bad Sachsa und Umgebung wird in diesem Jahr 60 Jahre alt. „Seit 60 Jahren sammeln wir Dokumente und Informationen über die ältere und jüngere Geschichte unserer Gegend und haben vieles hiervon in mittlerweile über 50 Publikationen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das ist für einen doch recht kleinen Verein eine erstaunliche Bilanz“ erläutert der Vorsitzende Michael Reinboth. Eine Leistung, die ohne unermüdliche Helfer im Vereinsarchiv so nicht vorstellbar gewesen wäre und ist. Aktuell ist eine Chronik der Walkenrieder Feuerwehr in Arbeit, die ihrerseits in diesem Jahr 150 Jahre alt wird.

Kloster Walkenried: Ausstellung im Südharz wird im Jubiläumsjahr neu geordnet

Seit Jahrzehnten sammelt der Verein aber auch Bilder von und über Walkenried und seine Umgebung. Im Jubiläumsjahr gelang dank einiger Sponsoren der Erwerb eines Kreuzgang-Gemäldes von Shirin Fatemi, welches die Künstlerin eigens für ihre letztjährige Ausstellung im Zisterziensermuseum Kloster Walkenried gemalt hat. Dies und das Vereinsjubiläum war für den Verein Anlass, seinen gesamten Bestand an Kreuzgang-Bildern zu sichten, zu ordnen und neu zu präsentieren. Hierfür hat man eigens in der alten Grundschule die Wand gegenüber dem „Rosenblath-Zyklus“ umgestaltet. Der Zyklus enthält seinerseits ebenfalls Kreuzgang-Bilder des Walkenrieder Graphikers Karl Helbing. Er ist, wie auch Walther Reinboth oder der zwischen den beiden Kriegen hier tätige Casimir Ballenstedt und einige andere, darunter auch Fotografen, auf der neuen „Kreuzgang-Wand“ vertreten.

Die beiden Archivare Claus Koch und Peter Piontek beim Aufstellen des
Die beiden Archivare Claus Koch und Peter Piontek beim Aufstellen des "Walkenrieder Altars" im Ausstellungsraum der alten Grundschule Walkenried. © Verein | Michael Reinboth

„Es ist schon bemerkenswert, in welchem Umfang der Walkenrieder Kreuzgang, namentlich natürlich der zweischiffige Flügel, Künstler begeistert und angeregt hat. Wir haben zahlreiche Darstellungen aus allen möglichen Blickwinkeln, von innen und von außen, mit und ohne Publikum, die wir gern zeigen wollen – auch um zu demonstrieren, welch einmaligen Schatz wir mit der Klausur des Klosters haben.“

Bildergalerie: Lehrgrabung am Kloster Walkenried

Die Ergebnisse einer Lehrgrabung am Kloster Walkenried unter der Leitung des Archäologen Dr. Markus Blaich vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege präsentierten 20 Architektur-Studierende im Kloster Walkenried.
Die Ergebnisse einer Lehrgrabung am Kloster Walkenried unter der Leitung des Archäologen Dr. Markus Blaich vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege präsentierten 20 Architektur-Studierende im Kloster Walkenried. © HK | Thorsten Berthold
Die Ergebnisse einer Lehrgrabung am Kloster Walkenried unter der Leitung des Archäologen Dr. Markus Blaich vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege präsentierten 20 Architektur-Studierende im Kloster Walkenried.
Die Ergebnisse einer Lehrgrabung am Kloster Walkenried unter der Leitung des Archäologen Dr. Markus Blaich vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege präsentierten 20 Architektur-Studierende im Kloster Walkenried. © HK | Thorsten Berthold
Die Ergebnisse einer Lehrgrabung am Kloster Walkenried unter der Leitung des Archäologen Dr. Markus Blaich vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege präsentierten 20 Architektur-Studierende im Kloster Walkenried.
Die Ergebnisse einer Lehrgrabung am Kloster Walkenried unter der Leitung des Archäologen Dr. Markus Blaich vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege präsentierten 20 Architektur-Studierende im Kloster Walkenried. © HK | Thorsten Berthold
Die Ergebnisse einer Lehrgrabung am Kloster Walkenried unter der Leitung des Archäologen Dr. Markus Blaich vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege präsentierten 20 Architektur-Studierende im Kloster Walkenried.
Die Ergebnisse einer Lehrgrabung am Kloster Walkenried unter der Leitung des Archäologen Dr. Markus Blaich vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege präsentierten 20 Architektur-Studierende im Kloster Walkenried. © HK | Thorsten Berthold
Die Ergebnisse einer Lehrgrabung am Kloster Walkenried unter der Leitung des Archäologen Dr. Markus Blaich vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege präsentierten 20 Architektur-Studierende im Kloster Walkenried.
Die Ergebnisse einer Lehrgrabung am Kloster Walkenried unter der Leitung des Archäologen Dr. Markus Blaich vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege präsentierten 20 Architektur-Studierende im Kloster Walkenried. © HK | Thorsten Berthold
Die Ergebnisse einer Lehrgrabung am Kloster Walkenried unter der Leitung des Archäologen Dr. Markus Blaich vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege präsentierten 20 Architektur-Studierende im Kloster Walkenried.
Die Ergebnisse einer Lehrgrabung am Kloster Walkenried unter der Leitung des Archäologen Dr. Markus Blaich vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege präsentierten 20 Architektur-Studierende im Kloster Walkenried. © HK | Thorsten Berthold
Die Ergebnisse einer Lehrgrabung am Kloster Walkenried unter der Leitung des Archäologen Dr. Markus Blaich vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege präsentierten 20 Architektur-Studierende im Kloster Walkenried.
Die Ergebnisse einer Lehrgrabung am Kloster Walkenried unter der Leitung des Archäologen Dr. Markus Blaich vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege präsentierten 20 Architektur-Studierende im Kloster Walkenried. © HK | Thorsten Berthold
Die Ergebnisse einer Lehrgrabung am Kloster Walkenried unter der Leitung des Archäologen Dr. Markus Blaich vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege präsentierten 20 Architektur-Studierende im Kloster Walkenried.
Die Ergebnisse einer Lehrgrabung am Kloster Walkenried unter der Leitung des Archäologen Dr. Markus Blaich vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege präsentierten 20 Architektur-Studierende im Kloster Walkenried. © HK | Thorsten Berthold
Die Ergebnisse einer Lehrgrabung am Kloster Walkenried unter der Leitung des Archäologen Dr. Markus Blaich vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege präsentierten 20 Architektur-Studierende im Kloster Walkenried.
Die Ergebnisse einer Lehrgrabung am Kloster Walkenried unter der Leitung des Archäologen Dr. Markus Blaich vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege präsentierten 20 Architektur-Studierende im Kloster Walkenried. © HK | Thorsten Berthold
Die Ergebnisse einer Lehrgrabung am Kloster Walkenried unter der Leitung des Archäologen Dr. Markus Blaich vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege präsentierten 20 Architektur-Studierende im Kloster Walkenried.
Die Ergebnisse einer Lehrgrabung am Kloster Walkenried unter der Leitung des Archäologen Dr. Markus Blaich vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege präsentierten 20 Architektur-Studierende im Kloster Walkenried. © HK | Thorsten Berthold
Die Ergebnisse einer Lehrgrabung am Kloster Walkenried unter der Leitung des Archäologen Dr. Markus Blaich vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege präsentierten 20 Architektur-Studierende im Kloster Walkenried.
Die Ergebnisse einer Lehrgrabung am Kloster Walkenried unter der Leitung des Archäologen Dr. Markus Blaich vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege präsentierten 20 Architektur-Studierende im Kloster Walkenried. © HK | Thorsten Berthold
Die Ergebnisse einer Lehrgrabung am Kloster Walkenried unter der Leitung des Archäologen Dr. Markus Blaich vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege präsentierten 20 Architektur-Studierende im Kloster Walkenried.
Die Ergebnisse einer Lehrgrabung am Kloster Walkenried unter der Leitung des Archäologen Dr. Markus Blaich vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege präsentierten 20 Architektur-Studierende im Kloster Walkenried. © HK | Thorsten Berthold
Die Ergebnisse einer Lehrgrabung am Kloster Walkenried unter der Leitung des Archäologen Dr. Markus Blaich vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege präsentierten 20 Architektur-Studierende im Kloster Walkenried.
Die Ergebnisse einer Lehrgrabung am Kloster Walkenried unter der Leitung des Archäologen Dr. Markus Blaich vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege präsentierten 20 Architektur-Studierende im Kloster Walkenried. © HK | Thorsten Berthold
Die Ergebnisse einer Lehrgrabung am Kloster Walkenried unter der Leitung des Archäologen Dr. Markus Blaich vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege präsentierten 20 Architektur-Studierende im Kloster Walkenried.
Die Ergebnisse einer Lehrgrabung am Kloster Walkenried unter der Leitung des Archäologen Dr. Markus Blaich vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege präsentierten 20 Architektur-Studierende im Kloster Walkenried. © HK | Thorsten Berthold
1/14

Man müsse, so Reinboth, dabei bedenken, dass die Baukunst der Gotik über mehr als 300 Jahre hinweg kaum beachtet wurde. Der Begriff „Gotik“ wurde in Europas Süden geprägt, um diese Stilrichtung als „barbarisch“ gegen die aufkommende Renaissance und das Bewundern antiker Bauten abzugrenzen und abzuwerten. Erst in der aufkommenden Romantik begann man, den Wert gotischer Bauwerke wieder zu schätzen. So richtig Fahrt nahm das Interesse an der Gotik mit Beginn des 19. Jahrhunderts und der Begeisterungswelle anlässlich der Fertigstellung des Kölner Doms auf – und erst seit dieser Zeit gibt es auch den Begriff „Denkmalpflege“ im Zusammenhang mit dem Kloster Walkenried. Zuvor war die Klausur im Grunde nur willkommener Lagerraum für die Domäne, der Innenraum der Kirchenruine seinerseits Bauplatz für mehrere Häuser, die Ruine selbst gern genutzter Steinbruch. Seit mehr als 200 Jahren wird nun das Kloster mit seiner Klausur von den Künstlern immer wieder neu entdeckt.

Auch interessant

Jeder Stein im Kreuzgang zeugt zudem von der heute kaum noch vorstellbaren tiefen Gläubigkeit und der im 13. und 14. Jahrhundert herrschenden Stimmung. Gotische Bauten waren kein Selbstzweck. Ihr einziger Sinn und Zweck war das Lob Gottes.

Auch interessant

„Unsere kleine Galerie kann keinen Steuerwaldt, keinen Hasenpflug vorweisen, jedenfalls nicht im Original. So hochmögende Sponsoren haben wir denn doch noch nicht. Aber das, was wir haben, kann schon begeistern und anregen. Und genau das soll es auch.“ Michael Reinboth freut sich, dass eigens zur Eröffnung der Ausstellung am 24. Februar (Samstag) einige Leihgaben die eigene Sammlung noch ergänzen werden. „Wir werden an diesem Tag auch die Lebensläufe von einigen der vertretenen Künstler vorstellen. Ich freue mich, dass Meike Helbing das Leben ihres Großvaters schildern wird. Lassen Sie sich einfach mal überraschen, was wir noch anzubieten haben.“

So läuft die Jubiläumsfeier in Walkenried ab

Wie es sich für eine Ausstellungseröffnung gehört, werden auch Getränke und ein paar Häppchen gereicht werden. Und selbstverständlich werden auch Führungen durch die übrige Ausstellung des Vereins in der Pausenhalle und in den Fluren der alten Grundschule angeboten. Los geht es um 14 Uhr, das Ende ist offen.

Kurz, knapp, krass informiert: HK Kompakt, der Newsletter vom Harz Kurier, fasst die wichtigen News aus Osterode und dem Südharz zusammen: Hier kostenlos für den täglichen Newsletter anmelden!