Walkenried. Kritik von Pro Bahn: Der Wechsel der Bahn auf den Winterfahrplan am 11. Dezember lässt ein bekanntes Problem im Südharz weiterhin ungelöst.

Der Fahrgastverband Pro Bahn Südniedersachsen beurteilt den Fahrplanwechsel der Deutschen Bahn am 11. Dezember als „wenig ambitioniert“. Vor allem würden Erwartungen der Fahrgäste auf Taktverdichtungen von der Landesnahverkehrsgesellschaft leider wieder enttäuscht, heißt es in einer Pressemitteilung.

Problem bleibt ungelöst

So bleibt im Südharz ein altbekanntes Problem weiterhin ungelöst. Auch im neuen Fahrplan der Deutschen Bahn bleibe die Forderung, den Frühzug von Ellrich nach Göttingen bereits ab Nordhausen für Fahrgäste zu öffnen, ungehört. Er fährt die ersten Stationen verschlossen.

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Der Regionalvorsitzende Gerd Aschoff hat dafür wenig Verständnis. „Da der Zug bereits in Nordhausen leer losfährt, könnte er kurzfristig für Fahrgäste freigegeben werden.“ Die Verantwortung trägt hierfür das Nachbarland Thüringen, der Streitpunkt besteht seit Jahren.

Weiterer Nachholbedarf

Besonderen Nachholbedarf sieht Aschoff auch auf der Strecke von Göttingen über Northeim nach Einbeck: „Es müssen Züge vom ICE-Bahnhof Göttingen bis zum PS-Speicher durchfahren.“ Grundsätzlich bemängelt der Verband den „Stolpertakt“ der Einbecker Züge. Abfahrten zur selben Minute wären für die Fahrgäste deutlich besser zu merken. Die Einrichtung neuer Bahnhalte in Rosdorf und Uslar-Verliehausen sollte bei der neuen Landesregierung schnell eine höhere Priorität bekommen, fordert der Fahrgastverband.

Fahrpreis wird nicht erhöht

Als „ausgesprochen positiv“ verzeichnet der Fahrgastverband, dass der Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen (VSN) im Gegensatz zu vielen anderen Verbünden auf eine Fahrpreiserhöhung komplett verzichtet. Alle Tarife wie das 5-Euro-Ticket, die Tagesgruppenkarten, das Seniorenticket und der Sozialtarif blieben unverändert. Die Auswirkungen des 49-Euro-Tickets bleiben abzuwarten.

Wenig gibt es aus Sicht des Verbands vom Fernverkehr zu vermelden: Das Angebot würde durch einzelne Züge, deren Verkehrstage erweitert wurden, geringfügig ausgebaut, etwa durch ein ICE-Zugpaar Hamburg - München (ab Göttingen 15.35 Uhr) und zurück (ab Göttingen 20.16 Uhr), das zusätzlich zum Stundentakt verkehre. Pro Bahn sieht hier erste Schritte in Richtung „Deutschland-Takt“, fordert aber mehr klimafreundliche Mobilität auch in der Region.