Steina. Der Tierschutzverein Bad Sachsa bittet Anwohner wie Tierhalter um erhöhte Aufmerksamkeit. Polizei und Ordnungsamt sind informiert.

Seit einigen Tagen werden aus Steina, Bereich Mühlenberg, Funde von angefressenen Giftködern gemeldet. Es handelt sich um das Rattengift Rodentizid“, welches laut Fachleuten eigentlich nicht mehr im Handel sein dürfte. Darüber hat jetzt der Tierschutzverein Bad Sachsa in einem Schreiben informiert.

Darin heißt es, dass das offene Auslegen der Köder nicht nur eine unsachgemäße Anwendung, sondern eine Ordnungswidrigkeit darstelle.

Gift wirkt erst Tage später

Das Gift, welches erst Tage nach der Aufnahme wirkt, indem es innere Blutungen und „somit einen qualvollen Tod verursacht“, darf grundsätzlich, wenn überhaupt, nur in Köderboxen ausgelegt werden, heißt es vonseiten des Tierschutzvereins weiter.

Lesen Sie auch: Hitze, Wunde oder Gift: wie helfe ich einem Hund?

In Steina fanden Anwohner allerdings Tüten dieses Giftes in ihren Vorgärten. Neben vollen wurden auch bereits angefressene, so genannte Wurfbeutel, gefunden.

Gefahr für Mensch und Tier

Sowohl für Haustiere als auch für Wildtiere und auch für Menschen stellen diese Giftköder eine große Gefahr dar. Aufgrund der blauen Färbung könnten Kinder mit den Tüten spielen oder gar den Inhalt kosten, warnt der Tierschutzverein.

Lesen Sie auch: In Wieda: Hündin Mascha stirbt wohl an Rattengift

Tiere wie Katzen, Igel, Greifvögel und andere sind durch Beutetiere, die das Gift gefressen haben, gefährdet. Aufgrund bestimmter Inhaltsstoffe kann nicht ausgeschlossen werden, dass Hauskatzen oder Hunde die Giftstoffe direkt zu sich nehmen. Durch die verzögerte Wirkungszeit ist den Besitzern dann womöglich nicht klar, dass ihre Tiere vergiftet wurden.

Ämter sind informiert

Polizei, Ordnungsamt sowie Veterinäramt wurden über die Giftfunde informiert. Der Vorsitzende des Tierschutzvereines Bad Sachsa, Jochen Wedekind, bittet Anwohner und Spaziergänger um erhöhte Aufmerksamkeit. Hinweise auf den Verursacher können den örtlichen Behörden oder dem Tierschutzverein gemeldet werden.

Da es sich, sollte bei Haus- und Wildtieren oder Menschen eine Vergiftung mittels des ausgelegten Giftes nachgewiesen werden, um eine Straftat handelt, drohen dem Täter empfindliche Strafen, heißt es dazu weiter.

Bereits bei nur geringen Auffälligkeiten sollten die Halter von Hunden und Katzen in jedem Fall vorsorglich sofort einen Tierarzt aufsuchen, rät der Tierschutzverein.