Walkenried. Die Mitglieder des Vereins Wir Walkenrieder haben alle Bänke rund um das Kloster erneuert.

Schon seit einigen Jahren kümmert sich der Verein „Wir Walkenrieder“ auch um die Sitzbänke innerhalb des Klosterortes und entlang der vielen Wanderwege ringsum.

Das Jahr 2020 markiert in dieser Hinsicht aber mit Sicherheit einen absoluten Spitzenwert. Ortsbürgermeister Claus Eggert, der quasi am Fließband Beton gegossen und Bretter gesägt und gestrichen hat, meldete jetzt Vollzug: Alle Bänke rund um das Kloster wurden unter Wahrung ihrer ursprünglichen Form runderneuert und um einige weitere, von Spendern finanzierte ergänzt.

Das Unterkloster ist nun, was Sitzgelegenheiten betrifft, komplett runderneuert. Entlang der Wanderwege wurden zahlreiche weitere Bänke erneuert, andere wurden komplett neu aufgestellt, so am Priorteich, am Wiesenweg zwischen dem Priorteich und dem Eichgarten, entlang des Weges parallel zur Bahnstrecke zur Sachsenburg, auf der Spatenbornwiese, hinter dem Hirseteich, in der Breitenbach und in der Itelsbreite.

Auftakt erfolgte im Jahr 2019

Da schon im Jahr 2019 mit dem Programm begonnen wurde und schon seinerzeit Bänke auf der Sachsenburg und an anderen markanten Punkten in der Walkenrieder Landschaft aufgestellt worden sind, kann der Spaziergänger oder Wanderer sich nun an vielen Stellen ausruhen und die Schönheit der Walkenrieder Landschaft genießen.

Michael Reinboth, Vorsitzender der „Walkenrieder“, freut sich: „Was Claus Eggert und seine Aufbauhelfer Dieter Klein, Steffen Blau und Erich Müller da geleistet haben, verdient Dank und Anerkennung. Achim Schridde und Andreas Wachsmann haben bei der Vorbereitung des Materials immer wieder geholfen. Ihnen und denen, die hin und wieder spontan mit zugegriffen haben, gilt ebenfalls unser Dank.“

Nach der Runderneuerung der Wegebeschilderung – hier wurden mehr als 100 Harzklub-Schilder ausgetauscht oder neu angebracht – ist mit dem „Bankprogramm“ ein weiterer wichtiger Schritt für ein attraktives Wanderwegenetz rund um Walkenried getan. Nun folgen noch, sobald Corona das zulässt, diverse neue Geländer, für welche die Landesforsten zum Teil schon das Material bereitgestellt haben – auf den Höllsteinklippen und auf den Itelklippen zum Beispiel, aber auch an der Sachseneiche und auf dem Sachsenstein hinter der Karl-Helbing-Hütte.

Die Resonanz auf die neuen Sitzgelegenheiten sei ausgesprochen positiv. Viele Walkenrieder und Spaziergänger aus den Nachbarorten hätten sich schon telefonisch oder per Mail geäußert und ihrer Freude über den Zustand der Wege, der Schilder und der Sitzgelegenheiten Ausdruck verliehen, erklärt der Vorsitzende.

Schilder weisen den Weg

„Urlauber konnten das ja noch nicht – aber unser inständiger Wunsch ist natürlich, dass diese alsbald wieder in unseren schönen Südharz kommen können, um auf dem Kaiserweg, dem Karstwanderweg, dem Harzer Grenzweg, dem Harzer Baudensteig oder dem Familienwanderweg auf der Kleinbahntrasse nach Braunlage wandern zu können“, erklärt Reinboth. Alle diese Streckenwanderwege berührten nämlich Walkenried. Hinzu kommen zahlreiche Rundwanderwege um die Klosterteiche oder in den beiden Naturschutzgebieten.

Zahlreiche Hinweistafeln der „Walkenrieder“, aber auch des Karstwanderweges und des Regionalverbands Harz, weisen entlang der Wege auf Besonderheiten der Geologie, der Flora und Fauna und der Geschichte hin.

Priorteich für Saison vorbereitet

Auch am Priorteich sind die „Walkenrieder“ derzeit aktiv und legen letzte Hand an den dortigen Kiosk. Er ist nun wieder wetterfest gemacht und kann weitere Jahre dem Verkauf oder dem Umkleiden dienen. Zu Beginn der Badesaison wird auch die Pumpe für die Kinder wieder montiert werden. Ob es eine Badesaison gebe, stehe aktuell freilich noch in den Sternen, erklärt der Vorsitzende.

Was überdies Sorge bereite, seien die Hunde oder vielmehr ihre Besitzer, die ihre Lieblinge dort rücksichtslos von der Leine lassen und sich kaum um etwaige Hinterlassenschaften kümmerten, und die Schwäne, die dort gefüttert würden und Strand und Wiese ebenfalls „verzieren“. Hiergegen müsse, so Reinboth, dringend etwas getan werden, damit sich die Badegäste am Priorteich wieder wohlfühlen.

„Es ist wohl ein Zeichen unserer Zeit, dass jeder meint, jedwede Rechte für sich in Anspruch nehmen zu können und dies ohne Rücksicht auf Dritte dann auch tut. Um das Aufräumen sollen sich dann andere kümmern. Früher wäre kein Mensch auf die Idee gekommen, die Liegewiese des Priorteichs als Spielplatz für Hunde zu nutzen. Heute wird man, wenn man dazu eine Bemerkung macht, im Regelfall dumm angequatscht – von Einsicht oder Rücksicht keine Spur.“

Alternative nutzen

Wer unbedingt meint, seinem vierbeinigen Liebling eine Erfrischung zukommen lassen zu müssen, dem stünde die Südseite des Teiches zur Verfügung, wenn es denn ausgerechnet der Walkenrieder Badeteich sein müsse, betont Michael Reinboth.