Wieda. Nach einem Streit mit dem Verwaltungschef in Walkenried über ausgebaute Schlösser an einer Toilettenanlage kündigt der Verein die Nutzung auf.

Warum betreibt der Harzklub nicht mehr die Minigolf-Anlage im Kurpark Wieda? Auf der Jahresversammlung des Zweigvereins nahm der Vorsitzende Henning Illers dazu Stellung. Er habe Ende November 2019 eine E-Mail vom Verwaltungschef Christopher Wagner aus Walkenried erhalten, der ihm vorwarf, in unberechtigter Weise Schlösser ausgetauscht und den Zugang zu den Außentoiletten am Kurpark-Gebäude verhindert zu haben.

Telefonat mit Verwaltungschef eskaliert

Der Harzklub, sagte Illers, habe die Schlösser ausgetauscht, da sie total verrostet waren. Neue Zweitschlüssel für die Gemeinde-Mitarbeiter hätte seine Frau im Sommer in der Verwaltung abgegeben, erklärte der Harzklub-Vorsitzende, der die Angelegenheit nach Eingang der Mail mit Wagner klären wollte. Illers: „Nach einem Telefonat mit ihm, wo er mich verbal angriff, kündigte ich der Gemeinde die Nutzung der Minigolf-Anlage.“

Vor zwei Jahren hatte der Harzklub damit begonnen, die Minigolf-Anlage und auch den Kurpark wieder auf Vordermann zu bringen. Viele Meter Geländer wurden entrostet und gestrichen sowie Parkbänke repariert. Außerdem wurden in mehreren Arbeitseinsätzen die Sträucher bei den Minigolf-Bahnen zurückgeschnitten und die Anlage von Unkraut befreit. Auch setzten Harzklub-Mitglieder den kleinen Kiosk instand und reinigten die Außentoiletten.

Illers: Grenze wurde überschritten

Die Mühe schien sich zu lohnen, langsam erwachte die Minigolf-Anlage aus dem Dornröschenschlaf. So registrierte der Harzklub im vorigen Jahr 30 Spieler auf der Anlage.

In einem Schreiben, das Hennig Illers auf der Jahresversammlung vorlas, fand er deutliche Worte in Richtung Verwaltungschef: „Mit Ihrem respektlosen Auftreten, diesem verbalen Angriff gegen meine Person und dem Harzklub, haben Sie eine Grenze überschritten, die in Ihrer Position zum Ausdruck bringt, dass ehrenamtliche Tätigkeiten unerwünscht sind.“ Die Mitglieder im gut besuchten Café „Wiedatal“ honorierten dies mit Beifall.

Mietkosten für Gruppenraum erhöht

Mit Ironie berichtete Henning Illers ferner, dass der Harzklub „zur Belohnung seiner ehrenamtlichen Tätigkeit“ eine Mietkosten-Erhöhung für den Harzklub-Gruppenraum und das Lager im Kurhaus-Gebäude von der Gemeinde erhielt. Insgesamt zahle der Harzklub-Zweigverein jetzt 460 Euro für Wasser und Abwasser, hinzu komme eine Versicherung in Höhe von 150 Euro. Sicher müsse die Gemeinde auch rechnen, aber der Harzklub nehme der Gemeinde und dem Bauhof Wieda viel ab, da könne man eine gewisse Dankbarkeit erwarten, sagte der Vorsitzende.

Zufrieden zeigte sich Illers dagegen mit den Aktivitäten im vergangenen Jahr. Ein Höhepunkt sei die Ausrichtung der Jahresversammlung des Harzklub-Hauptvereins gewesen, zu der 270 Besucher gekommen waren. Illers: „Für Wieda eine gute Werbung, unsere Mitglieder gaben alles, damit die Gäste zufrieden waren.“

Mit 450 Gästen gut besucht war auch das . „Die tagelange Vorbereitung hatte sich gelohnt“, sagte der Vorsitzende, der berichtete, dass das Lichterfest in diesem Jahr nicht mehr im Kurpark, sondern am 22. August auf dem Grillplatz veranstaltet wird.

Trotz aller Veranstaltungen bleibe aber die Pflege des Wanderwegenetzes die wichtigste Harzklub-Aufgabe. So sollen in diesem Jahr dank einer Spende der Landesforsten und der Unterstützung durch Dachdeckermeister Markus Damköhler die Dächer der Schutzhütten Kreuztal, Bremer Klippe und Alte Wache erneuert werden. Geplant ist zudem, auf dem Käseberg-Rundweg und auf dem Kaiserweg jeweils eine Sitzbank aufzustellen.

Gepflegt werden die Wanderwege in Zukunft unter der Leitung von Jean Pierre Signard, der einstimmig zum neuen Hauptwegewart gewählt wurde.

Geehrte Mitglieder mit dem Vorsitzenden Henning Illers (rechts). 
Geehrte Mitglieder mit dem Vorsitzenden Henning Illers (rechts).  © Harzklub Wieda | Dieter Brumm