Wieda. Im Kalten Krieg wurden in den Bergen zahlreiche Abhörstationen betrieben. Hier erfuhr man früh vom Ende des Prager Frühlings.

Vor 50 Jahren schockierte eine Nachricht die Weltöffentlichkeit: Truppen des Warschauer Pakts waren am 21. August in die Tschechoslowakei einmarschiert. Westliche Militärs und Nachrichtendienste wussten allerdings schon vorher, dass das Ende des Prager Frühlings bevorstand – dank ihrer zahlreichen Abhöranlagen im Westharz.

Auf dem Berg Stöberhai bei Wieda stationierte Soldaten hatten damals durch Abhören des Funkverkehrs frühzeitig mitbekommen, dass die Sowjetunion und mehrere verbündete Staaten die größte europäische Militäroperation seit dem Zweiten Weltkrieg vorbereiteten, um die Reformbewegung in der CSSR gewaltsam niederzuschlagen.