Soltau . Bei einer Tagung aller niedersächsischen Kooperativen Gesamtschulen wurde die Gründungserklärung für ein gemeinsames Netzwerk unterschrieben.

Die Schulleiter der Kooperativen Gesamtschulen (KGS) in Niedersachsen trafen sich zusammen mit ihren Didaktischen Leitungen zu einer gemeinsamen Tagung in Soltau. Hierbei unterzeichneten die Teilnehmer die Gründungserklärung des neuen KGS-Netzwerks. „Die KGS als Schulform muss neben den Integrierten Gesamtschulen auf der politischen Ebene mehr wahrgenommen werden“, sagt Inger Schweer, Didaktische Leiterin der KGS Bad Lauterberg.

„Die KGS steht zugleich für Kontinuität und neue pädagogische Konzepte. Sie baut auf den integrativen Arbeitsformen der Grundschule auf und setzt diese in Teilbereichen fort, es erfolgt aber auch eine äußere, schulzweigbezogene Leistungsdifferenzierung.“

Netzwerk soll verbesserte Verständigungsebene schaffen

In dieser Schulform, die drei Schulzweige unter einem gemeinsamen Dach führt, stehen je nach Bildungsauftrag des Schulzweigs sowohl eine breite berufsorientierende Ausrichtung als auch die Anforderungen der gymnasialen Oberstufe und das Erreichen des Abiturs von Beginn an im Fokus. Im Bereich der Berufsvorbereitung und Berufsorientierung zum Beispiel sind mehrere Kooperative Gesamtschulen Niedersachsens sehr erfolgreich neue Wege gegangen, und auch die Einrichtung neuer Oberstufen beweist die Leistungsfähigkeit der KGS. „Die 35 Kooperativen Gesamtschulen Niedersachsens mit ihren insgesamt rund 50.000 Schülern werden durch die Gründung des Netzwerks eine deutlich verbesserte Verständigungsebene schaffen“, erläutert Schweer.

Inger Schweer unterschreibt die Erklärung.
Inger Schweer unterschreibt die Erklärung. © Schulen

Sie betont, dass es wichtig sei, zu kooperieren und dann gemeinsam mit den Verbänden und anderen Netzwerken gemeinsame Positionen und KGS-spezifische Belange in Öffentlichkeit und Politik darzustellen.

Zentrales Ziel des Netzwerks sei die Wiederverankerung und damit Gleichstellung der KGS mit allen anderen Schulformen im Niedersächsischen Schulgesetz. Mittelfristig gelte es, die Qualitätsentwicklung der Kooperativen Gesamtschulen durch bezirksübergreifende Fortbildungen, gegenseitige Hospitationen, Material- und Konzeptaustausch gemeinsam voranzutreiben.

Die KGS Bad Lauterberg verzeichnet wachsende Schülerzahlen. Dabei ist die Zunahme im Gymnasialzweig am stärksten, und mittlerweile hat der dritte Abiturjahrgang die Schule verlassen. Schweer sieht die KGS gut gerüstet für die personellen und organisatorischen Herausforderungen, die sich in der näheren Zukunft stellen. Dabei sei der intensive Austausch mit anderen Kooperativen Gesamtschulen besonders bereichernd: „Aus Soltau habe ich viele Informationen, Schwung und Aufbruchstimmung mitgebracht.“