Bad Grund. Martin Müller spendete ein Mittagessen für die Angestellten im Seniorenzentrum Sander als Anerkennung ihrer Arbeit.

Pünktlich um 13 Uhr übergab Martin Müller, Unternehmer aus Osterode, am Freitag 20 Pizzen an Mitarbeiter aus der Pflege im Seniorenheim Sander in Bad Grund. Termingenaue Lieferung ist dem Spediteur wichtig. „Ich wollte damit etwas Gutes tun für die Leute, die helfen“, berichtet er im Nachhinein.

Die Idee sei zwar spontan gewesen, aber angekündigt und mit dem Heim abgesprochen, um die Übergabe entsprechend der Abstandsregeln abzustimmen. „Alle waren total begeistert“, beschreibt er.

Von seiner Ehefrau, die im Pflegebereich arbeitet, habe er auch Einblicke in den Arbeitsalltag. „Die tun alle ihr Bestes. Leider wird das oft nur wenig anerkannt“, sagt er. Darum habe er mit der Aktion seine Anerkennung ausdrücken wollen. Vielerorts bringe man den Menschen, die in vielen der jetzt als systemkritisch bezeichneten Berufe arbeiten, nun vermehrt und sichtbar Wertschätzung entgegen. Es gelte jedoch, auch nach der Krise nicht zu vergessen, was sie leisten.

Für Geschäfte vor Ort einsetzen

Und noch etwas will Müller erreichen: „Es ist mir wichtig, dass auch andere Selbstständige sehen, was man tun kann.“ In der aktuellen Situation gehe es darum, Geschäften vor Ort zu helfen. „Sie brauchen unsere Unterstützung, damit Osterode nicht noch leerer wird“, sagt er. Auch deshalb habe er die Pizzen für die Pflegefachkräfte in Bad Grund bei der „Pizzeria bei Sergio“ in Osterode geordert. Dort habe man sich über die Großbestellung gefreut.

„Ich bin in Polen geboren und seit ich drei Jahre alt war in Osterode aufgewachsen. Die Pizzeria kenne ich seit meiner Kindheit“, erzählt Müller. Seine Verbundenheit mit der Sösestadt ist ihm während des Telefonats anzumerken. Müller ist Inhaber eines Cargo-Unternehmens in Osterode. Auch seine Branche kümmere sich darum, in der Krise die Menschen in ihrem Alltag zu unterstützen – etwa, indem Supermärkte beliefert und so die Regale nachgefüllt werden. „Wir tun alle unser Bestes“, meint Müller.

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