Badenhausen. Die Jubilarin stammt aus Ostpreußen und flüchtete 1955 aus der ehemaligen DDR.
Im Seniorenpflegeheim Charlottenhof gab es jüngst einen besonderen Grund zu feiern: Ida Welskopp feierte ihren 100. Geburtstag. Einen solchen Geburtstag habe es laut Heimleiterin Ute Reinhardt seit Beginn der Einrichtung nicht gegeben.
Ida Welskopp ist 1918 als sechstes Kind der Kleinbauerfamilie Badorek in Paterschobensee im Kreis Ortelsburg in Ostpreußen geboren. Ida Badorek erlernte nach der Schulzeit den Beruf der Köchin und verdingte sich als Hausangestellte in verschiedenen Haushalten der damals höher gestellte Familien in Blankenburg, wo ihre Tante lebte, und in Böhnshausen im heutigen Sachsen-Anhalt.
1941 heiratete sie ihre große Liebe Heinrich Welskopp, der ebenfalls aus Ostpreußen kam. Er war der Bruder des Mannes, den ihre Schwester heiratete. So hatten zwei Schwestern zwei Brüder geheiratet. Beide zogen erst einmal zu ihrer Schwester nach Seehausen in der Magdeburger Börde. Im selben Jahr wurde auch ihr einziges Kind, Sohn Ulrich, geboren und Idas Mann Heinrich wurden zum Militär einberufen. Erst zehn Jahre später kam er aus russischer Gefangenschaft zurück. In diesen zehn Jahren arbeitete Ida bei einem Bauern in Seehausen. Das Leben war hart, aber sie klagte nie, denn sie war stolz auf ihren Sohn.
1955 verließen Ida, Heinrich und Ulrich Welskopp mit jeweils einem Koffer in der Hand in einer Nacht- und Nebelaktion die DDR und begannen ein neues Leben in Herne in Westdeutschland. Als ihr Mann 1994 starb, zog sie zu ihrem Sohn und ihrer Schwiegertochter in den Kreis Northeim. Seit 2015 lebt Ida Welskopp im Charlottenhof. Sie ist bis heute aktiv und bei allen Aktionen anzutreffen. „Sie ist ein sehr geselliger Mensch“, sagt Ute Reinhardt. pb