Göttingen. Im Juli können Jugendliche ab 12 Jahre Workshops in Göttingen besuchen, in denen es um Kunst, Rap, Literatur, Film, Theater und Spiel geht.

„Storytelling – deine Stimme in Kunst, Rap, Literatur, Film, Theater und Spiel“ ist ein an Jugendliche ab 12 Jahre gerichtetes Kooperationsprojekt, das im Juli in Göttingen stattfindet. Gemeinsam bieten das Kommunikations- und Aktionszentrum (KAZ), das Junge Theater, das Kino Méliès, das Literarische Zentrum und die Stadtbibliothek Göttingen Anfang Juli Workshops an, um Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, sich zusammen mit Künstlerinnen und Künstlern und Kulturschaffenden aus verschiedenen Bereichen auszuprobieren.

Dabei wird gerappt, gemalt, geschrieben, Theater gespielt, gefilmt und programmiert. Im Anschluss an die Workshopphase sollen die Ergebnisse am 9. und 10. Juli der Öffentlichkeit präsentiert und mit weiteren Veranstaltungen kombiniert werden – in der Bürgerstraße 15, dem neuen Standort von Jungem Theater und KAZ. Bei einer gemeinsamen Informationsveranstaltung der Kooperationspartner wurden nun einige Details des Projekts vorgestellt. So soll in einem Workshop der Stadtbibliothek ein interaktives Gamebook programmiert werden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden dabei mit dem kostenlosen Online-Tool „Inklewriter“ eine interaktive Fortsetzungsgeschichte bauen, deren Fortgang von der Aktion der Spielenden abhängt.

Vielseitiges Programm der verschiedenen Einrichtungen

Im Kino Méliès sollen Jugendliche in fünf vierstündigen Sessions eigene Filmideen umsetzen, die am Ende auch im Kino gezeigt werden.

Das Literarische Zentrum hat Rapperin Ebow eingeladen, die ein Konzert geben wird, vor allem aber in ihrem Workshop erklärt, wie Rap auch ohne gewaltvolle Inhalte funktioniert und welche Kernelemente gute Rapsongs ausmachen.

Das Junge Theater möchte im Quartier unterwegs sein und dort junge Menschen kennenlernen und ihre Geschichten hören. Die sollen dann aufgeschrieben und auf die Bühne gebracht werden – vom Ensemble oder den Jugendlichen selbst. Das Theater verfolgt dabei kein klassisches Workshop-Konzept, sondern will beweglich sein bei der Durchführung.

Projekt für Mädchen: Selbstausdruck und die Förderung der Kreativität

Im KAZ wird es ein Projekt für Mädchen geben, dass sich den vielen Bildern und Normen in der Gesellschaft widmen soll, die Mädchen unter Druck setzen, perfekt zu sein. In dem Kurs geht es um den Selbstausdruck und die Förderung der Kreativität im Schaffensprozess. Ausgehend von der Fragestellung, „was tut mir gut und was stärkt mich“, schreiben die Teilnehmerinnen Texte.

Diese fotografieren sie ab und projizieren das Ergebnis per Bodypainting auf eine Stelle ihres Körpers: Mit spezieller hautfreundlicher Farbe werden Körperteile wie Hände, Arme und Beine oder auch das Gesicht bemalt. Das Projekt wird von zwei in der Mädchenarbeit erfahrenen Pädagoginnen geleitet, die schon zahlreiche Kunstprojekte durchgeführt haben.

Außerdem wird im KAZ ein Mixed-Media-Workshop angeboten werden, der sich um die Verwandlung eigener Lebensgeschichten in eine fiktive, fantastische Erzählung dreht. Die so entstehenden sollen dann mit verschiedenen Materialien collagiert werden.

Schreibkurs und Stadtrallyes per App erstellen

Im Literarischen Zentrum ist außerdem ein Schreibkurs mit dem Jugendbuchautor Tobias Elsäßer geplant, und die Stadtbibliothek bietet ein Kurs zum Erstellen von Geschichtenspaziergängen mit der App „Actionbound“ an.

Das Anmeldeverfahren für die Workshops läuft über die Schulen ab, die das Workshopangebot per Mail erhalten und sich bei Interesse bei Mara Becker (mcbecker@gmx.de) anmelden können. Das Projekt wird vom Land Niedersachsen, dem Fonds Soziokultur aus dem Programm Neustart Kultur der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und der Robert-Bosch-Stiftung gefördert.

In einer Präsentation am 10. und 11. Juli werden alle Ergebnisse präsentiert

Die beteiligten Kultureinrichtungen freuen sich über die breite Kooperation: „Nicht zuletzt mit dem Umzug des Jungen Theaters und des KAZ in die Bürgerstraße 15 entsteht hier neues Kulturquartier. Also haben wir überlegt, wie wir das in die Köpfe der Jugendlichen bekommen können. Dabei kam diese Idee heraus“, sagt Anne Moldenhauer vom KAZ.

Noch sind nicht alle Pläne final, vielleicht kommen noch weitere Workshops hinzu. In jedem Fall soll das Projekt seinen Höhepunkt am 10. und 11. Juli mit einer großen Präsentation der Ergebnisse für die Öffentlichkeit finden – sofern die Pandemie es zulässt, in den Einrichtungen selbst. Wenn nicht, wird es digitale Konzepte geben. Das Projekt kann bereits bei Instagram unter storytelling_goettingen und auf Facebook gefunden werden.