Bilshausen. Das kirchliche Leben in Bilshausen läuft allmählich wieder an – mit viel Vorsicht und Augenmaß. Zum Beispiel mit Gottesdiensten im Freien.

Im März kamen die Kirchen den verordneten Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus nach und schlossen für einige Zeit ihre Pforten. Gottesdienste, Feierlichkeiten und Veranstaltungen mussten abgesagt oder verschoben werden, für viele war es keine leichte Zeit. Inzwischen läuft das kirchliche Leben allmählich wieder an – mit viel Vorsicht und Augenmaß. Zum Beispiel mit Gottesdiensten im Freien, wie am vergangenen Wochenende in Bilshausen.

Mit „You raise me up“, gesungen und gespielt von Isabell Döring und Andreas Lux, wurden die Besucher im Schatten der Pauluskirche musikalisch begrüßt. „Gott ermutigt uns, richtet uns auf, gibt uns Kraft“, bekräftigte auch Pastor Sebastian Habeck. Er bedankte sich für die Disziplin der Gottesdienstbesucher, was die Abstandsregeln betraf. Aus diesem Grund durfte im Freien auch wieder gesungen werden. Dem kamen die Gemeindeglieder nur allzu gerne nach, denn wie bei so vielem merkten manche auch jetzt, wo sie es eine Weile nicht konnten, wie wichtig es doch ist.

Ein Stück Normalität durch Taufen und lockere Stimmung

Zur Normalität trugen auch die Taufen in diesem Gottesdienst bei, die zeigten, dass das Gemeindeleben auch trotz Desinfektionsmittel am Eingang und Masken-Pflicht weitergeht. In der Predigt kam Pastor Habek dann auf die Apostel zu sprechen, die als erste dafür zuständig waren, Gemeindeleben zu organisieren, trotz aller Widrigkeiten – damals waren es unterschiedliche Sprachen, die die Gemeindeglieder sprachen – Wege zu finden, die alle gemeinsam gehen und die an ein gutes Ziel führen.

Seine Botschaft verbreitete er ohne Bitterkeit oder einen mahnenden Zeigefinger, sondern mit viel Humor, indem er beispielsweise immer wieder auf die vielen Kinder bei diesem Taufgottesdienst einging, die irgendwann nicht mehr still sitzen wollten. Auf das Motorengeräusch vorbeifahrender Motorräder ging er mit der Bemerkung ein: „Die wollen uns wohl ärgern... schaffen sie aber nicht.“

Am Ende gab er seinen Zuhörern die Botschaft mit, dass es keine Schande, sondern vielmehr Stärke sei, Nachbarn, Freunde, jemanden aus der Gemeinde oder eben Gott um Hilfe zu bitten. Daneben blieb nach diesem Gottesdienst auch die Botschaft, dass Kirche Gemeinde und Gemeinschaft braucht, weil diese gut tue und immer wieder ermutige und aufrichte.