Nordhausen. Das Theater zieht in den Hof des Schlosses Heringen um, das Festival findet auf der Waldbühne statt.

Die Corona-Krise hat die Kulturszene vor große Herausforderungen gestellt. Während das Deutsche Theater Göttingen in die Tiefgarage umgezogen ist, um weiterhin vor Publikum spielen zu können, setzten das Theater Nordhausen und das Theaternaturfestival konsequent auf Frischluft. Die Nordhäuser ziehen dazu um in den Hof des Schlosses Heringen. Das Theaternaturfestival findet wie gewohnt auf der Waldbühne statt.

Insgesamt 15 Musikabende sind in Heringen geplant. Die Veranstaltungsreihe beginnt bereits am 26. Juni und endet am 26. Juli. Die Konzerte finden jeweils freitags bis sonntags statt. Der Vorverkauf hat begonnen. Tickets können online oder telefonisch gebucht werden.

Durch den großzügigen Platz im Innenhof der Anlage können die Corona-Auflagen problemlos umgesetzt werden, versichern Intendant Daniel Klajner und Bürgermeister Maik Schröter. So wird es zum Beispiel vier Ausgänge geben.

Programm erweitert

Das Theaternaturfestival in Benneckenstein profitiert von seinem späten Beginn. Es soll wie geplant am 7. August eröffnet werden. Die letze Aufführung wird am 23. August stattfinden. Das Hauptthema bleibt „30 Jahre deutsche Einheit“. Der Titel ist „Endstation Einheit“. Dennoch haben die Corona-Auflagen die Bedingungen geändert. So muss man mit Platzbegrenzungen vor allem auf der Studiobühne rechnen. Dies betrifft vor allem die Vorstellungen im Kinderprogramm. Die Besucher werden gebeten, die Karten verstärkt im Internet zu kaufen. So sollen lange Schlangen im Eingangsbereich vermieden werden. Der Vorverkauf ist eröffnet. Intendant Janek Liebetruth macht eine Einschränkung: „Es wird kein Theaternaturfestival, wie wir es kennen.“ Während der Pressekonferenz versprach er aber eine ungewohnte Vielfalt. So wird es auch Aufführungen im Braunlage und Elbingerode geben.

Aus Solidarität mit den beschäftigungslosen Kolleginnen und Kollegen haben Liebetruth und sein Team ihre Bühne zur Verfügung gestellt. Wie Dramaturgin Lena Fritsche berichtet, gab es dazu mehr als 70 Bewerbungen. Daraus wurden nun 16 Gastspiele ausgesucht, die nun in das Programm noch eingearbeitet werden müssen. Die Gast-Ensembles kommen aus der gesamten Bundesrepublik. So werden auch Künstler aus Bochum und Süddeutschland anreisen.

Die Sandmänner

Geblieben ist es beim Thema „Deutsche Einheit“. Dazu wird es auch in diesem Jahr eine Eigenproduktion in Zusammenarbeit mit dem Autor Sören Hornung geben. Im Mittelpunkt stehen die Figuren der Sandmänner aus dem Ost- und West-Fernsehen. Unter dem Titel „Es ist noch nicht so weit“ treffen sie sich 30 Jahre nach der Einheit wieder und tauschen Erinnerungen aus.

Kinderstücke gibt es in diesem Jahr gleich zwei. Das Klecks Theater aus Hannover spielt „Ein König zuviel“. Das Junge Theater aus Düsseldorf zeigt Käfer und Spinne. Ausfallen musste die Ballett-Produktion mit einem Ensemble aus Israel. Die Einreisemodalitäten konnten noch nicht geklärt werden. Stattdessen wird das Theaternaturfestival ein eigenes Tanztheater erarbeiten.

Ebenfalls harzweit angelegt ist das Projekt „Haerzarchiv“. Hier geht es um das Sammeln von Erinnerungsstücken. Dazu werden noch leerstehende Gewerberäume in Braunlage und Hohegeiß gesucht.

Das Programm ist im Internet zu finden unter www.theaternatur.de.