Göttingen. Der NDR-Krimi „Krieg im Kopf“ wird vermutlich in der ersten Jahreshälfte 2020 im Ersten gesendet.

Nach vier Drehtagen in Göttingen und Nörten-Hardenberg sind die Dreharbeiten für den neuen NDR-Tatort in Südniedersachsen abgeschlossen. „Alles ist gut gelaufen“, bilanziert NDR-Sprecherin Iris Bents.

„Krieg im Kopf“ heißt die neue Produktion. In dem zweiten Göttingen-Tatort ermittelt Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) wieder mit ihrer neuen Partnerin Anaïs Schmitz (Florence Kasumba). Auftakt der Dreharbeiten in Südniedersachsen war in Nörten-Hardenberg (wir berichteten). Am Freitag wurden die letzten Außenszenen in Göttingen gedreht. Einer, der dabei war, ist der 23-jährige Göttinger Lars Henning Hansen.

Einsatz als Komparse

Hansen hat als einer von 35 Göttingern eine Komparsenrolle in dem neuen Tatort bekommen. „Ich hatte mich schon im vergangenen Jahr bei dem großen Casting in der Stadthalle für eine Statistenrolle beworben“, sagt der Student. „Im Tageblatt habe ich dann in der vergangenen Woche davon gelesen, dass noch einmal Komparsen für eine Tanzszene gesucht werden“, so Hansen. Er bewarb sich noch einmal online um eine Rolle in dem Krimi – und wurde prompt genommen. Wenige Tage später erhielt er die genaue Einladung. Drehbeginn war am Freitag, 7.15 Uhr im Club Savoy an der Berliner Straße. „Das war schon komisch, um die Uhrzeit im Club zu tanzen“, sagt Hansen. „Wir sollten im Partyoutfit kommen, fehlten nur noch die Drinks“, sagt der Göttinger und lacht. Einige der Komparsen hätten an der Bar gestanden, einige – so wie er – getanzt. „Wir haben immer wieder zu dem gleichen Beat getanzt“, so Hansen.

Viele der Statisten seien Studenten gewesen, aber auch andere Göttinger waren dabei, ein buntes Völkchen, so Hansen weiter. Die Stimmung sei großartig gewesen. In den Pausen und Wartezeiten habe man viel Spaß miteinander gehabt. „Das war eine schöne Gelegenheit, neue Leute außerhalb der Uni kennenzulernen“, sagt der Student, der erst einmal in Göttingen bleiben will. Maria Furtwängler sei nicht bei den Dreharbeiten im Savoy vor Ort gewesen, wohl aber Florence Kasumba.

Kürzere Dreharbeiten als geplant

„Die Dreharbeiten bei uns im Haus waren doch deutlich kürzer als geplant“, sagt Savoy-Geschäftsführer Markus Thunert. Bereits am Nachmittag konnten die Mitarbeiter im Club wieder klar Schiff machen und am Abend wie gewohnt für die Göttinger Party-Freunde öffnen.

Für Hansen waren die Dreharbeiten bereits am Mittag beendet – überraschenderweise aber nur vorläufig. „Ich wurde angefragt, nachmittags noch eine weitere Szene zu drehen“, erzählt er. Nur fünf der 35 Göttinger Tanzkomparsen wurden ausgesucht, darunter auch er. Hansen ließ sich nicht lange bitten und sagte zu. „Ich wohne ja in der Innenstadt und konnte schnell nach Hause gehen, um mich umzuziehen“, sagt er. Einige andere Statisten hätten Kleidung aus dem TV-Fundus bekommen. Gedreht wurde dann auf dem Parkplatz am Finanzamt. Die Statisten mussten im Hintergrund durchs Bild laufen. „Um 18.30 Uhr fiel dort die letzte Klappe“, sagt Hansen. Die Göttinger Dreharbeiten zum neuen Tatort waren beendet. Die Produktionsfirma packte die Sachen. Weiter geht es jetzt mit Aufnahmen in Hamburg.

In dem neuen Tatort-Streifen, so verrät es der NDR vorab, geraten die Kommissarinnen Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) und Anaïs Schmitz (Florence Kasumba) in ein Spinnennetz von Militärischem Abschirmdienst (MAD), Rüstungsindustrie und geheimer Hirnforschung. Die Tatort-Folge trägt den Arbeitstitel „Krieg im Kopf“. Regie in dem Film führt Jobst Oetzmann nach einem Drehbuch von Christian Jeltsch, beide sind Grimme-Preis-Träger.

Das Erste zeigt den neuen „Tatort“ aus Göttingen voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2020.