Walkenried. Die 20 jungen Sängerinnen und Sänger boten erneut ein abwechslungsreiches Programm.

Zum Dreikönigstag war das Walkenried Consort erneut zu Gast im Kapitelsaal des Walkenrieder Klosters. Der Kapitelsaal konnte die Besucher kaum fassen: voller als zu Heiligabend war die Kirche gefüllt, zahlreiche Besucher standen bei geöffneten Türen draußen im Kreuzgang und genossen auch da die Klänge. Und leider sind auch nicht wenige enttäuscht wieder nach Hause gegangen, weil der Kapitelsaal bereits 20 Minuten vor Beginn „aus allen Nähten platzte“.

Die 20 jungen Sängerinnen und Sänger hatten ein Programm ausgewählt, dass sich zu Epiphanias noch einmal mit der gesamten Weihnachtsgeschichte auseinandersetzte. Obwohl das junge Ensemble nur aus Freude am gemeinsamen Musizieren zusammenfindet, agierten die Sängerinnen und Sänger auf einem musikalischen Niveau, das sich vor vielen professionellen Ensembles kaum zu verstecken braucht.

Auch bei herausfordernden Werken wie den „Quatre motets pour le temps de noël“ von Francis Poulenc beeindruckte das Consort mit beinahe makelloser Intonation und ausgewogenem Klang. Die Gesamtleitung lag bei dem Weimarer Dirigenten David Preil, dessen ebenso ausdrucksvolles wie präzises Dirigat den Chor zu einem lebendigen und durchsichtigen Ausdruck der Stücke anleitete.

Daneben waren Instrumentalstücke von dem Trompeter Florian Bergmann und Niklas Sikner an der neuen Walkenrieder Bente-Orgel zu hören. Besonders in Erinnerung blieb Sikners Interpretation von Johann Sebastian Bachs Präludium in Es-Dur, die gleichsam virtuos und gefühlvoll war.

Eindrucksvoller Höhepunkt des Programms waren die vom Walkenried Consort gemeinsam mit den Instrumentalisten und einem Kinderchor aus der Region musizierten Choräle „Herbei, O Ihr Gläubigen“ und „Vom Himmel hoch“. Neben dem begeistert singenden (und von Siglinde Haußecker und Margret Kernbach einstudierten) Kinderchor beeindruckte insbesondere die schiere Größe und Feierlichkeit der bekannten Choräle. Von dieser geradezu ekstatischen Freudigkeit zeugten auch die euphorischen Reaktionen des Publikums.

„Das war dem Himmel ganz nah“, meinte etwa die Walkenrieder Organistin Siglinde Haußecker. So gelang dem Walkenried Consort ein mitreißendes und emotionales Konzert.

„Vor unserem ‚Heimatpublikum‘ so ein wundervolles Konzert singen zu dürfen, ist ein Geschenk, das ich kaum in Worte fassen kann“, sagte Dietrich Haußecker, der das Ensemble vor zwei Jahren mit Freunden aus ganz Deutschland gründete. Der Schlussapplaus belohnte alle Mitwirkenden.