Schwiegershausen. Der Kreisläufer hat als 18-Jähriger in der Verbandsliga-Mannschaft mitgemischt. Prägend für ihn war seine Zeit in der HVN-Auswahl in der C-Jugend.

Jan-Aage Diederich aus Schwiegershausen ist eines der Handball-Nachwuchstalente, auf die sich die Verantwortlichen und Zuschauer der HSG oha in den nächsten Jahren freuen dürfen. Bereits als A-Jugendlicher des jüngeren Jahrgangs 2002 gehörte der Schüler der BBS I Osterode in den letzten Spielen vor dem Abbruch der Saison zum Kader der Verbandsliga-Herren. Und das nicht nur, weil die Mannschaft von Jens Wilfer vom Verletzungspech geplagt war, sondern weil der Trainer vom 18-Jährigen überzeugt ist.

„Jan-Aage hatte von Beginn an die körperlichen Voraussetzungen sowie die weiteren Voraussetzungen wie Einstellung und Zuverlässigkeit. Vor allem hat er viel Bock darauf, dazuzulernen. Er hat keine Angst sich einer Herausforderung zu stellen, das zeichnet ihn aus“, charakterisiert Wilfer das Küken in seiner Mannschaft. Diederich zahlte das Vertrauen mit guten Leistungen zurück, vor allem in der Abwehr war er von der ersten Minute an eine Verstärkung.

Zeit als Jugendspieler endet abrupt

Das Ende der ersten Saison bei den Senioren stellt man sich natürlich anders vor, aber der Kreisläufer zeigt viel Verständnis für die momentane Situation. Bitterer ist für ihn, dass seine Zeit als Jugendspieler so enden musste. Zwar hätte Diederich noch ein Jahr in der A-Jugend spielen können, diese gibt es in der kommenden Saison jedoch nicht mehr bei der HSG. „Das man so aus der Jugend heraus gehen muss, ist schon schade. Man hat Jahr für Jahr mit den gleichen Leuten zusammengespielt, da ist so ein abruptes Ende einfach doof. Wir hatten in der Mannschaft eine gute Chemie, auch wenn sich das vielleicht nicht immer im Ergebnis widerspiegelte“, resümiert er seine letzte Jugendsaison.

Insgesamt verbrachte der Zwölftklässler seine gesamte Nachwuchszeit bei der HSG oha, nur der Northeimer HC schleicht sich mit einem Zweitspielrecht in der C-Jugend in die Vita des Rechtshänders ein. Das war nötig, denn Diederich spielte für die HVN-Auswahl. Hier war Voraussetzung, dass geförderte Spieler mindestens auf Landesliga-Niveau aktiv sein mussten. Das war bei der HSG nicht möglich, die C-Jugend spielte lediglich Regionsoberliga. In der B-Jugend wiederum spielte man auch bei den Harzern in der Landesliga, so dass Diederich das Zweitspielrecht wieder löste.

Viel in der Auswahl gelernt

Aus dieser Zeit nahm er sehr viel mit, die Trainingseinheiten und Lehrgänge haben den ehrgeizigen Kreisläufer besser gemacht. Los ging es in der HVN-Auswahl in der C-Jugend. Zum Auswahltraining stand jedes mal eine Fahrt nach Elze an, logistisch nicht immer ganz einfach, aber der sportliche Gedanke des Besserwerdens dominierte. Zu den einzelnen Einheiten kamen Lehrgänge sowie Besuche des Leistungszentrums in Hannover, für einen jungen Sportler durchaus beeindruckend. „Das war für einen Jungen vom Dorf schon die große Welt“, sagt Diederich lachend.

Bei den Lehrgängen ging es richtig zur Sache, zu verschiedenen Taktikbesprechungen und medizinischen Tests kamen drei Trainingseinheiten pro Tag. „Nach so einem Lehrgang war man platt, aber gleichzeitig auch glücklich, denn man ist besser geworden“, erinnert sich Diederich. „Da waren welche von Hildesheim oder Burgdorf dabei, die waren schon richtig krass. Das hat mir enorm weitergeholfen, vor allem in der Abwehr bin ich dadurch viel besser geworden.“

Zum Stammkader gehörten 18 Spieler, die aber nicht immer zusammen trainiert haben, erklärt Aago, wie er genannt wird: „Es hat auch viel positionsspezifisches Training in Kleingruppen gegeben.“ So konnte Diederich, damals schon fester Kreisläufer, individueller mit den Trainern an seinen Schwächen arbeiten und die Stärken weiter ausbauen. „Nach der Zeit beim HVN habe ich aber keinen so wirklich noch einmal wieder gesehen“, erzählt Diederich über die Trainer.

Die Zeit in der Niedersachsenauswahl härtete den Schwiegershäuser ab, ihm macht es nichts aus, vier oder fünf mal in der Woche in der Halle zu stehen. „Die Doppelbelastung in dieser Saison ging sogar“, sagt der 18-Jährige. Momentan bleibt aber auch ihm nichts anderes übrig, als sich zu Hause oder in der Natur fit zu halten. „Zum Laufen muss ich mich manchmal aufraffen, ich fahre in letzter Zeit lieber Fahrrad.“ Umso mehr freut er sich, wenn es wieder richtig losgeht: „Es ist jedes mal etwas besonderes, auf der Platte zu stehen.“