Nordhausen. Am 11. August findet der ICAN Nordhausen statt. An den Start geht unter anderem das Ehepaar Yvonne und Per van Vlerken, beide zählen zur Weltspitze.

Weltklasse im Südharz: Yvonne und Per van Vlerken starten in diesem Jahr bei der siebten Austragung des ICAN Nordhausen am 11. August. „Beide zählen zur Weltspitze, konnten bereits zahlreiche Ironman-Rennen gewinnen“, unterstreicht Renndirektor Ulrich Konschak. Der Leipziger Per van Vlerken, damals noch unter dem Namen Bittner, startete bereits bei der ersten Auflage 2013 und musste sich damals knapp Georg Potrebitsch geschlagen geben. Nun hat er auch seine Frau vom Start in der Rolandstadt überzeugt. „Am liebsten absolviere ich Rennen, bei denen wir beide gemeinsam starten“, freut sich die frühere Weltrekordhalterin Yvonne van Vlerken auf ihren ersten Start in Nordhausen.

Die Strecken mit dem kristallklaren Sundhäuser See, dem welligen Radabschnitt durch die Vorharzlandschaft sowie dem profilierten Laufkurs durch die Nordhäuser Altstadt stellen Jahr für Jahr ein Highlight dar und bleiben unverändert, bevor die schnellsten Athletinnen und Athleten nach etwa vier Stunden Renndauer den Zielbereich vor dem Theater erreichen und mit einem reichhaltigen Finisherbuffet belohnt werden. Wie schon 2018 lobt die TEAG am Buchholzer Berg nach 45 km eine Bergprämie im Wert von 100 Euro für die erste Frau und den ersten Mann aus.

Fokus auf Mitteldistanz

Yvonne van Vlerken wurde erst kürzlich erneut Niederländische Meisterin über die Mitteldistanz (1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren, 21,1 km Laufen), über die sie auch in Nordhausen startet. Nach bereits 44 Langdistanzen im Laufe ihrer 20-jährigen Karriere, davon 16 unter der magischen Neun-Stunden-Marke, tritt die mittlerweile im österreichischen Voralberg und sächsischen Leipzig lebende van Vlerken in dieser Saison etwas kürzer und legt den Fokus auf die Kurz- und Mitteldistanz.

Per van Vlerken hat noch eine Rechnung mit Nordhausen offen.
Per van Vlerken hat noch eine Rechnung mit Nordhausen offen. © Veranstalter | Ingo Kutsche

„In diesem Jahr möchte ich schöne Rennen machen, die sonst leider nie in meinen engen Rennkalender gepasst haben. Der Körper soll etwas Pause von der Langstrecke bekommen. Da kommt der ICAN Nordhausen gelegen, da wir aus Leipzig eine kurze Anreise haben“, so die 40-Jährige. Sie gewann bereits neun Ironman-Rennen, siegte dreimal bei der traditionellen Challenge Roth, wurde 2008 auf Hawaii Vize-Weltmeisterin und 2017 Europameisterin auf der Langdistanz. „Als meinen größten Erfolg sehe ich aber den Sieg in Roth 2008 in 8:45:48 Stunden, durch den ich die Weltbestzeit von Paula Newby-Fraser übernahm.“

Mit einem Titel in Rente

Wenn es nach van Vlerken geht, soll 2020 auch noch ein weiterer Langstrecken-Erfolg dazukommen, denn dann findet die ITU-WM über die Langstrecke in ihrer Heimat bei der Challenge Almere statt: „Das wäre ein schöner Abschluss für eine Langdistanz-Karriere, damit hätte ich auch die 45 vollgemacht. Und vielleicht kann ich mich mit einem WM-Titel in die Rente verabschieden.“

Neben ihrem eigenen Rennen, das sie natürlich gewinnen möchte, schaut van Vlerken in Nordhausen auch gespannt auf die Leistung ihrer Athletinnen und Athleten, die sie seit März dieses Jahres im Team Sirius Europe trainiert und die ebenfalls beim ICAN starten. „Da sind einige starke Mädels dabei, die in ihren Altersklassen um den Sieg mitkämpfen können. Mich freut es, mit ihnen gemeinsam an der Startlinie zu stehen“, betont die Niederländerin, die selbst lange unter Weltklasse-Coach und der weltweiten Sirius Tri Club-Leiterin Siri Lindley trainierte: „Siri ist in etwa vergleichbar mit Brad Sutton, coachte unter anderem Mirinda Carfrae bei ihren drei Hawaii-Siegen.“

Acht-Stunden-Marke als Ziel

Auch Ehemann Per van Vlerken kann bereits auf eine lange Profi-Karriere zurückblicken, wurde 2015 in 8:04 Stunden Dritter bei der Deutschen Meisterschaft über die Langdistanz in Roth und stand auch bei den Ironmans in Western Australia sowie Barcelona auf dem Podium: „Perspektivisches Ziel ist es noch mal die Acht-Stunden-Marke auf einer Langdistanz zu knacken, das wäre ein Traum.“

Bei seinem diesjährigen Saisonhighlight, dem Ironman Germany in Frankfurt, musste er aufgrund einer Fußverletzung vorzeitig aussteigen, wies aber ebenfalls seine gute Form nach und startete wie Yvonne bei der Niederländischen Meisterschaft über die Mitteldistanz, wo als Dritter der Sprung aufs Podium gelang. Ein Start auf Hawaii kommt aufgrund des Ausstiegs in Frankfurt nicht mehr in Betracht, dafür bereitet er sich nun fokussiert auf den Ironman Malaysia im Oktober vor, um dort das Hawaii-Ticket für 2020 zu lösen.

Per van Vlerken kennt den ICAN Nordhausen bereits, war bei der Premiere 2013 Zweiter. „Dadurch habe ich noch eine Rechnung offen, möchte nun ganz nach oben auf das Podium. Ich mag wellige Laufstrecken wie in Nordhausen. Ich erwarte ein hartes Rennen, möchte auf dem Rad von Beginn an Gas geben und mich nicht verstecken“, betont der 34-jährige gebürtige Leipziger.

Nordhäuser Triathlon-Wochenende

An den Abläufen des Nordhäuser Triathlon-Wochenendes ändert sich nichts. Am Samstag, 10. August, finden auf dem Scheunenhof-Gelände ab 13.35 Uhr verteilt über den gesamten Nachmittag der Firmentriathlon, Einsteiger- und Sprint-Rennen sowie die Schüler-Wettkämpfe statt.

Der Startschuss zum ICAN Nordhausen am Sonntag fällt erneut um 8 Uhr, wobei mit dem Zieleinlauf vor dem Theater um die Mittagszeit gerechnet wird. Der kürzere ICAN 64 über die Olympische Distanz von einem Kilometer Schwimmen, 53 Kilometer Radfahren und zehn Kilometer Laufen beginnt nur zehn Minuten nach der Mitteldistanz.

Anmeldungen und weitere Infos unter www.triathlon-nordhausen.de.