Berlin. Immer weniger Menschen in Großbritannien halten die Monarchie laut einer Umfrage für wichtig. Gerade bei Jüngeren sinkt die Zustimmung.

  • Am Samstag wird Charles gekrönt
  • Während das Volk einerseits feiert, sind andere skeptisch

Am 6. Mai wird der britische König Charles III. gekrönt – ein Jahrhundertereignis in Großbritannien. Doch kurz vor der Zeremonie lassen Meinungsumfragen Zweifel an der Begeisterung der Briten für ihr Königshaus aufkommen. Nur etwa drei von zehn Britinnen und Briten (29 Prozent) halten die Monarchie laut einer aktuellen Untersuchung des britischen Meinungsforschungsinstituts National Centre for Social Research (NatCen) noch für "sehr wichtig". Die Zahl erreichte damit einen historischen Tiefstand.

Weitere 26 Prozent gaben in der Umfrage an, die Monarchie für immerhin "recht wichtig" zu halten. Ein Fünftel (20 Prozent) befand das Königshaus demnach für "nicht sehr wichtig", ein Viertel (25 Prozent) hielt es für "gar nicht wichtig" und plädierte für die Abschaffung.

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Britisches Königshaus: Wenig Unterstützung bei jüngeren Menschen

Insbesondere bei jüngeren Menschen sinke die Zustimmung für das Königstum, so das Meinungsforschungsinstitut. Bei den 18- bis 34-Jährigen lag der Prozentsatz derjenigen, die die Monarchie für "sehr wichtig" hielten, nur noch bei 12 Prozent. Bei den Britinnen und Briten über 55 Jahren betrug diese Zahl hingegen 42 Prozent. "Die Herausforderung für die Zukunft besteht darin, dass die Monarchie ihre Relevanz und Anziehungskraft auf die jüngere Generation bewahren muss, um ihre Unterstützung zu erhalten", resümierte der Hauptgeschäftsführer des National Centre for Social Research, Guy Goodwin.

Das National Centre for Social Research untersucht seit 1983 jährlich, wie die Menschen in Großbritannien über die Politik und die Monarchie denken. Für die aktuelle Umfrage wurden 6638 erwachsene Britinnen und Briten befragt.

Nicht nur die allgemeine Zustimmung zur Monarchie sinkt immer weiter – auch die Beliebtheit von Charles III. Einer Auswertung des Meinungsforschungsinstituts Ipsos zufolge ist nur etwa die Hälfte der Menschen in Großbritannien (49 Prozent) mit dem Auftreten und der Arbeit des Königs zufrieden. Kurz nach seinem Antritt als König im September des vergangenen Jahres hatte dieser Wert noch bei 61 Prozent gelegen. Damit ist der Anteil derjenigen, die mit Charles zufrieden ist, allerdings immer noch deutlich höher als der derjenigen, die unzufrieden sind: Nur knapp 9 Prozent hielten seine Arbeit laut der Umfrage für schlecht, etwas mehr als ein Drittel (32 Prozent) äußerte sich neutral. (csr)