Berlin. Wenn es zu einer Mondfinsternis kommt, zieht das nächtliche Spektakel viele Menschen in seinen Bann. Wir erklären, wie es entsteht.

  • Am 28. Oktober wird über Deutschland eine partielle Mondfinsternis zu sehen sein
  • Doch was ist eine Mondfinsternis eigentlich?
  • Wichtige Details zur Entstehung und Häufigkeit

Mehrmals im Jahr passiert es: Der Mond ist dunkler als sonst, wird rot. In diesem Fall spricht man von einem Blutmond oder von einer Mondfinsternis. Doch warum ist das so – und was ist überhaupt ein Blutmond? Wir haben für Sie die wichtigsten Informationen zur Entstehung einer Mondfinsternis zusammenfasst und erklären, wie oft es dazu kommt.

Was ist eine Mondfinsternis? Und welche Unterschiede gibt es?

Um zu verstehen, was eine Mondfinsternis ist, muss man zunächst wissen, warum der Mond am Nachthimmel so hell leuchtet. Denn der Erdtrabant selbst sendet keine Helligkeit aus. Zu sehen ist er nur, weil er von der Sonne angestrahlt wird und deren Licht reflektiert. Schiebt sich nun die Erde zwischen Sonne und Mond, liegt letzterer im Schatten und wird weniger hell angestrahlt. Er erscheint daher dunkler.

Dabei gilt: Mondfinsternis ist nicht gleich Mondfinsternis. Abhängig davon, wie tief der Mond in den Erdschatten eintaucht, wird zwischen einer Kernschatten- und Halbschattenfinsternis unterschieden. Wird der Mond dabei ganz oder nur teilweise verdunkelt, handelt es sich entweder um eine totale oder partielle Finsternis.

Tritt der Mond bei einer Finsternis nur in den Halbschatten der Erde, spricht man auch bei vollem Eintritt in den Schatten nicht von einer totalen Mondfinsternis, sondern einer totalen Halbschattenfinsternis. Diese Art der Mondfinsternis ist jedoch selten, da der Halbschatten der Erde nicht viel größer ist als der Durchmesser des Mondes. Die letzte totale Halbschattenfinsternis ereignete sich im März 2006 und wird voraussichtlich erst wieder 2053 zu sehen sein.

Mondfinsternis: Das ist ein Blutmond

Auch wenn von einer totalen Mondfinsternis gesprochen wird, ist der Mond weiterhin sichtbar. Allerdings nicht im klassischen leuchtenden Weiß, sondern rötlich. Das Sonnenlicht wird in den Luftschichten der Erdatmosphäre nach innen gebrochen, wobei die kurzwelligen blauen Anteile der Strahlung geschwächt werden.

Der Mond wird deshalb nur noch von langwelligen roten Anteilen der Sonnenstrahlung erreicht, weshalb er braun-rötlich sichtbar wird. Die totale Kernschattenfinsternis wird deshalb auch als Blutmond bezeichnet.

Wie häufig kommt es zu einer Mondfinsternis?

Zu einer Mondfinsternis kann es grundsätzlich nur bei Vollmond kommen. Denn nur dann steht der Mond auf der der Sonne entgegengesetzten Seite der Erde. Es gibt pro Jahr also 12 oder maximal 13 Möglichkeiten für eine Mondfinsternis. Zu einer solchen kommt es zwei- bis viermal jährlich.

Das bedeutet aber nicht, dass man sie auch von Deutschland aus so oft beobachten kann. Denn die maximal mögliche Dauer einer totalen Mondfinsternis beträgt weniger als zwei Stunden. Fällt sie in die Zeit, in der in Deutschland Tag herrscht, ist sie nicht oder kaum zu sehen. Die nächste Mondfinsternis wird am 28. Oktober 2023 stattfinden – es handelt sich um eine partielle Mondfinsternis am Abend. Auch interessant: Was genau sind Sternschnuppen – und woher kommen sie?