Berlin. Raclette mit Pfännchen und Grillplatten sind an Weihnachten und Silvester äußerst beliebt. IMTEST hat fünf Raclettgrills getestet.

  • Von den Schweizer Anfängen bis zu modernen Geräten mit elektrischen Heizelementen: Wir werfen einen Blick auf die Entwicklung des Raclettegrills
  • Wo finden Verbraucher den besten Raclettegrill? im Test von IMTEST wurden verschiedene Geräte genau geprüft
  • Im Vergleich wurden Aspekte wie Leistungsfähigkeit, Grillergebnisse oder Benutzerfreundlichkeit angeschaut

Wer hat’s erfunden? Die Schweizer! Dort wurde wohl zum ersten Mal Käse geschabt und vor dem Verzehr am Feuer geschmolzen. Heute dient ein elektrischer Heizstab als Wärmequelle im Raclettegrill. Mit seiner Strahlungswärme lässt sich nach unten Käse schmelzen und nach oben Gemüse, Fisch und Fleisch oder Fleischersatz grillen. Seit Jahren gilt Raclette als echter Klassiker für die Tage um Weihnachten und Silvester.

IMTEST, das Verbrauchermagazin der FUNKE Mediengruppe, hat folgende fünf Geräte getestet:

1. Multi Raclette 3-in-1 – Russell Hobbs / Siegel: IMTEST Testsieger 12/2021

  • Preis: 55,99 Euro (-27 %) via Amazon* – ebenfalls verfügbar über euronics* oder expert*
  • Mit drei Grillflächen ist das leistungsstarke und von vier Seiten zugängliche Gerät beim Grillen und Schmelzen top!
  • + Pfännchen gut erreichbar, sehr rutschfest, leistungsstark.
  • - Kurzes Kabel, keine Pfännchenablage, ohne Ein-/Aus-Schalter.
  • Ergebnis: gut 1,8

2. RC 28 – Steba / Siegel: IMTEST Preis-Leistungssieger 12/2021

  • Preis: 59,97 Euro (-25 %) via Amazon* – ebenfalls verfügbar bei Otto*
  • Auf die riesige Grillfläche mit zwei Bereichen passt viel Gargut. Die Ausstattung ist top, die Ergebnisse gut bis sehr gut.
  • + Größte Grillfläche im Test, Pfännchen von vier Seiten zugänglich.
  • - Keine Spatel, kurzes Kabel, keine Pfännchenablage.
  • Ergebnis: gut 1,9

3. Raclette Finesse Basic – Unold

  • Preis: 84,99 Euro
  • Mit guten Grill- und sehr guten Schmelzergebnissen zeigt der Unold gute Werte. Praktische Abstell-Etage für die Pfännchen.
  • + Optionales Zubehör, gute Grundausstattung, sehr langes Kabel.
  • - Ohne Schalter, kleine Grillfläche, beschränkte Zugänglichkeit.
  • Ergebnis: gut 2,3

4. Tenderloin – Klarstein

  • Preis: 71,99 Euro via Otto*
  • Mit drei möglichen Grillflächen ist das Gerät variabel und durch die Aufklappfunktion sehr praktisch an langen Tischen.
  • + Gute Grill- und Schmelzergebnisse, langes Kabel, rutschfest.
  • - Sehr niedrige Einschubhöhe der Pfännchen, keine Ablage.
  • Ergebnis: gut 2,5

5. PCheeseboard V8 Grill – Stöckli

  • Preis: 124,08 Euro
  • Trotz geringer Leistung liefert die dicke Grillfläche sehr gute Ergebnisse. Die Abstell-Etage für Pfännchen ist praktisch.
  • + Wärmespeicherung, gute Grill- und Schmelzergebnisse.
  • - Sehr niedrige Einschubhöhe, kleine Grillfläche, nicht rutschfest.
  • Ergebnis: gut 2,5

Raclette-Grills: Feuerknopf oder Hitzeregler – Was ist der Unterschied?

Die Heizkontrolle erfolgt bei den Testkandidaten auf zweierlei Weise: Klarstein etwa hat sein Gerät lediglich mit einem Ein- und Ausschalter ausgestattet, hier ist die Hitze nicht variabel. Bei Russell Hobbs, Stöckli und Unold hingegen lässt sich die Leistung mit Dreh- oder Schiebereglern verändern, ein Ausschalter jedoch fehlt diesen Geräten.

So kann es passieren, dass die Raclettegrills direkt nach dem Anschließen an die Steckdose losfeuern, wenn der Regler nicht auf null gesetzt wurde. Einzig das Modell von Steba verfügt über Schalter und Regler.

Lesen Sie auch: Raclette für Anfänger – diese Einkaufsliste hilft

Hitzeregulation ist dann vorteilhaft, wenn zum Grillen und Raclettieren unterschiedliche Temperaturen erforderlich sein sollen. Fleisch etwa wird bei weniger als 200 Grad Celsius nicht schnell genug gegrillt, es würde zäh und blass. Käse hingegen schmilzt unten im Pfännchen schon bei deutlich weniger Hitze, ohne zu schnell zu bräunen, zumal dort auch dickere Zutaten wie Kartoffeln oder Gemüse langsam erwärmt werden müssen.

Raclette ist in vielen Familien eine Tradition zu Weihnachten oder Silvester.
Raclette ist in vielen Familien eine Tradition zu Weihnachten oder Silvester. © Daniel Maurer/dpa

Im Test wird die Grillplatte von Russell Hobbs mit 240 Grad am heißesten, bei Steba zeigt das Messgerät 207 Grad an. Mit diesen Temperaturen lässt sich scharf anbraten, bei Russell Hobbs müsste der Regler für sehr gute Ergebnisse nicht einmal bis zum Maximum geschoben werden.

Lange Kabel erhöhen Sicherheit von Raclette-Grills

Ein langes Stromkabel, das im Idealfall bis weit auf den Fußboden reicht und nicht auf halber Strecke vom Tisch baumelnd verlängert werden muss, trägt enorm zur Sicherheit bei. Stöckli und Unold liefern großzügige Längen von 1,50 beziehungsweise 2 Metern, Russell Hobbs hat sein Gerät nur mit einem sehr kurzen 60-Zentimeter-Kabel ausgestattet.

Grundsätzlich sorgen weiche Gummifüße für Halt auf der Tischoberfläche – beim Raclette von Stöckli fehlen sie. Lesen Sie auch: Elektrische Milchaufschäumer – Welcher macht die beste Haube?

Raclette-Grills im Test: Genug Platz auf der Grillplatte?

Bei acht Personen am Tisch sollte ausreichend Fläche auf der Grillplatte zur Verfügung stehen. Stöckli hat mit 666 Quadratzentimetern die kleinste Platte im Testfeld, jeder Gast kann nur etwas mehr als die Fläche einer Spielkarte für sich beanspruchen.

Mit 1200 Quadratzentimetern findet sich bei Steba beinahe doppelt so viel Platz. Wenn die Grillflächen zudem wendbar sind oder aus glatten wie strukturierten beschichteten Metallplatten oder Stein bestehen, können alle am Tisch variabel garen und grillen.

Zwei Raclettegrills zu Flach für Pfännchen

Unterhalb der Heizelemente befindet sich die Etage für die Pfännchen: Dort wird geschmolzen, erwärmt und gebrutzelt. Wenn die Einschubhöhe allerdings – wie bei Klarstein oder Stöckli mit nur rund 3,5 Zentimetern – sehr niedrig ausfällt, muss das bei der Vorbereitung der Zutaten berücksichtigt werden. Auch interessant: Gutscheine zu Weihnachten verschenken – was gilt?

Schließlich dürfen die kulinarischen Experimente nicht allzu hoch aufragen, damit sie nicht von unten an die Heizstäbe oder Grillplatten reichen und dort verbrennen. Etwas mehr Möglichkeiten zur Pfännchenfüllung bieten Russell Hobbs (6 cm) und Steba (5 cm).

Beim Raclette unverzichtbar: reichlich Käse.
Beim Raclette unverzichtbar: reichlich Käse. © Getty Images/iStockphoto | beats3

Ist der Käse dann geschmolzen und die Kartoffel heiß, wird das Pfännchen entnommen und der Inhalt mit einem Holz- oder Kunststoffspatel auf den Teller bugsiert. Die Griffe der getesteten Pfännchen sind alle so lang, dass keine Gefahr droht, sich beim Entnehmen der Pfännchen die Finger zu verbrennen.

Wenn mal eine kurze Pause eingelegt wird, fehlt oft ein Platz zum Abstellen der heißen Schmelztiegel. Unold und Stöckli haben eine „Parketage“ für ungenutzte Pfännchen eingezogen, dort sind sie sicher und gut verstaut. Lesen Sie auch: Fünf aktuelle Kontaktgrills im Test

Genug Leistung für Fleisch und Gemüse

Insgesamt zeigten Stöckli und Russell Hobbs sehr gute Grillergebnisse bei Fleisch und Gemüse, die anderen Geräte haben sich zumindest gut geschlagen. Bei Stöckli genügen dafür gemessene 1137 Watt Leistung, Russell Hobbs zieht unter Volllast immerhin 1395 Watt. Viel Leistung hilft zwar viel, ist aber nicht unbedingt erforderlich.

Am Raclettieren unter den Heizelementen gab es bei keinem der Geräte etwas auszusetzen, hier waren alle Käse gleichmäßig geschmolzen und die darunterliegenden Kartoffeln heiß. Auch interessant: Gasgrills im Test – Fünf kleine Küchen

Fazit: Fast alle Raclettegrills sorgen für leckere Festessen

Gut sind sie alle – doch das von vier Seiten zugängliche Gerät von Russell Hobbs mit 1400 Watt Leistung überzeugt auf ganzer Linie bei Ausstattung und Grillergebnissen. Allerdings dicht gefolgt vom Preis-Leistungs-Sieger Steba mit sehr großer Grillfläche.

*Der Artikel enthält sogenannte Affiliate-Links. Die verlinkten Angebote stammen nicht vom Verlag. Wenn Sie auf einen Affiliate-Link klicken und über diesen Link einkaufen, erhält die Funke Digital GmbH eine Provision von dem betreffenden Online-Shop. Für Sie als Nutzerinnen und Nutzer verändert sich der Preis nicht, es entstehen Ihnen hierdurch keine zusätzlichen Kosten. Die Einnahmen tragen dazu bei, Ihnen hochwertigen, unterhaltenden Journalismus kostenfrei anbieten zu können.