Göttingen. Die GWG in Göttingen hat ihre Kontakte nach China genutzt, um Schutzmasken zu erhalten. Nun werden sie gespendet.

Seit 2018 fokussiert die GWG Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung Göttingen mbH im Auftrag der Stadt Göttingen intensiv die Unterstützung der regionalen Unternehmen beim Geschäftsaufbau mitchinesischen Partnern. Über einen Kontakt aus dem hieraus entstandenen „China Netzwerk Göttinger KMU“ ist es gelungen, eine Lieferung von Schutzmasken des Typs „KN95“ nach Göttingen zu holen und im Rahmen einer Spendenaktion zu verteilen.

„Als Folge der umfassenden Beschränkungen des öffentlichen und damit auch wirtschaftlichen Lebens, finden sich viele Unternehmer, insbesondere Soloselbstständige, in einer schier unlösbaren finanziellen Zwangslage wieder. Wir sehen es daher auch als unsere Aufgabe an, neben den Beratungen zu individuellen Antragstellungen, alles in unserer Macht stehende zu tun, um weitere Nothilfemaßnahmen zu realisieren“, betont GWG-Geschäftsführerin Ursula Haufe.

Keine Kosten

Die insgesamt 2.200 Schutzmasken sind vergleichbar mit Masken des Typs „FFP2“ und werden je nach angemeldetem Bedarf an die Netzwerkpartner und an Mitglieder der Gesundheitsregion Göttingen/Südniedersachsen verteilt. Hierbei entstehen für die Unternehmen keine Kosten. Erste Auslieferungen sind bereits erfolgt.

„Inzwischen konnten bereits ambulante Pflegedienste, Physiotherapeuten und Hebammen von der Maskenlieferung profitieren. Weiterer Bedarf hat sich bereits angekündigt. Wir streben an, möglichst viele Anfragen insbesondere kleinen Einrichtungen zu berücksichtigen“, bestätigt Geschäftsstellenleiterin Dr. Corinna Morys-Wortmann.

Dr. Thomas Carl Stiller, Facharzt für Allgemeinmedizin, Notfallmedizin, Ernährungsmedizin aus Adelebsen/Uslar, macht die Dringlichkeit dieser Art von Spenden deutlich und erklärt: „Wer wie wir täglich an der Corona-Virenfront arbeitet, braucht dringend wirksamen Schutz. Ohne Maske zu arbeiten ist riskant und gefährlich für Arzt und Praxisteam.“

Große Mangelware

„Gerade diese Masken waren sehr große Mangelware und sind trotz frühzeitiger Intervention für uns auf dem freien Markt nicht verfügbar gewesen. Daher war die Zustellung der Masken für uns so eine Art Weihnachtsgeschenk. Dadurch können wir jetzt beruhigt die aus dem Krankenhaus entlassenen Bewohner in Quarantäne versorgen und den Lieferengpass überbrücken“, sagt Sonja Zwingmann, Geschäftsführung und Pflegedienstleitung ambulant der Blank-Gruppe aus Duderstadt, die ebenfalls mit den Masken bedacht wurde.

Als Netzwerkpartner konnte auch die Kreishandwerkerschaft Südniedersachsen von dieser ersten Lieferung profitieren. „Die Beschaffung von Schutzausrüstung, insbesondere für die Handwerksbetriebe, die tagtäglich im direkten Kundenkontakt stehen und einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt sind, stellt für uns eine große Herausforderung dar. Wir sind der GWG daher dankbar für die schnelle und unbürokratische Unterstützung“, betont Andreas Gliem, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Südniedersachsen.

Dennoch weist die GWG darauf hin, dass das Tragen der Schutzmasken nicht die weiteren Verhaltensrichtlinien ersetzt. Bei richtigem Gebrauch einer Maske könne die Wahrscheinlichkeit einer Virusinfektion verringert werden. Auf die Hinweise des Gesundheitsamtes für Stadt und Landkreis Göttingen ist dabei Rücksicht zunehmen.