Göttingen. Ohne Spielrhythmus und mit einem veränderten Ablaufplan reist die BG Göttingen zum Mitteldeutschen BC – will aber dennoch den Sieg mitnehmen.

Nur eine Partie hat die BG Göttingen in der Basketball-Bundesliga in den vergangenen fünf Wochen aufgrund der Sperrung der Sparkassen-Arena absolviert – nun endet die Phase ohne regelmäßigen Spielrhythmus. Das Team von BG-Headcoach Roel Moors tritt am Samstag beim Syntainics Mitteldeutschen BC zu seinem 14. Auswärtsspiel (von 17) in dieser Saison an, während es erst acht von 17 Heimpartien absolviert hat. Tip-off in der Stadthalle Weißenfels ist um 18 Uhr.

Danach stehen für die Veilchen intensive Wochen auf dem Programm. Im April absolvieren die Göttinger zehn Spiele, davon sieben zu Hause. „Wir freuen uns sehr darauf, endlich wieder in unserer Arena zu spielen“, sagt BG-Guard Marios Giotis. „Aber jetzt müssen wir uns erst einmal auf die Aufgabe beim MBC konzentrieren.“

Der Ablauf der Auswärtsfahrt ist dabei anders als gewohnt. Aufgrund der anstehenden Kampfmittelbeseitigung an der Sparkassen-Arena an diesem Wochenende reiste die BG bereits am Freitag ins nur 190 Kilometer entfernte Weißenfels, da das Sartorius Basketball Lab im Evakuierungsradius liegt und am Samstag nicht zugänglich ist. Normalerweise verzichten die Veilchen bei einem Auswärtsspiel in der Nähe auf die zusätzliche Übernachtung. Das Hinspiel gegen die Weißenfelser Anfang Januar war die letzte Partie in der Sparkassen-Arena, bevor diese für die Sondierungsarbeiten an den Kampfmittelverdachtspunkten gesperrt wurde. Im April ist die BG-Heimspielstätte dann hoffentlich wieder freigegeben.

Knapper BG-Sieg im Hinspiel

Im Januar lieferten sich die Veilchen mit den Wölfen aus Weißenfels ein spannendes Duell, in dem die Gäste eine Minute vor Spielende in Führung gingen, sich dann aber knapp 96:93 geschlagen geben mussten. Nicht unter Kontrolle brachte das Moors-Team Kris Clyburn (22 Punkte), Charles Callison (16) und den 41-jährigen Tremmell Darden (17), der noch zusammen mit Moors bei Spirou Charleroi in Belgien in einer Mannschaft gespielt hat. „Im Hinspiel haben wir sie so spielen lassen, wie sie es wollten“, sagt BG-Assistenztrainer Olivier Foucart. „Außerdem haben sie das Rebound-Duell für sich entschieden. Wir waren einfach nicht aggressiv genug.“

Mangelnde Aggressivität wurde der BG auch im vergangenen Spiel in Heidelberg zum Verhängnis. „Wir wissen, dass wir in Heidelberg nicht gut verteidigt haben“, sagt Giotis. „Gegen den MBC mit vielen talentierten Offensiv-Spielern müssen wir das definitiv besser machen.“ Über weite Strecken der Saison gehörte die Mannschaft von MBC-Headcoach Igor Jovovic zu den Teams, die im Schnitt die meisten Punkte pro Spiel erzielen. Inzwischen erzielen die Wölfe rund 83 Punkte pro Partie, wovon sich die Göttinger aber nicht täuschen lassen sollten. „Wenn wir sie spielen lassen, können sie leicht über 100 Punkte erzielen“, warnt Foucart. „Wir müssen ihnen jeden Wurf so schwer wie möglich machen.“

Neben Clyburn (15,2 Punkte) und Callison (12,2) punkten auch Kostja Mushidi (13,4) und Martin Breunig (10,7) zweistellig. Die meisten Rebounds holen Breunig (5,7) und Clyburn (4,5), Callison gibt die meisten Assists (4,6). „Die drei Guards Clyburn, Callison und Mushidi setzen jede Verteidigung unter Druck. Breunig macht viele kleine Dinge richtig, und Darden bringt seine ganze Erfahrung ein“, so Foucart. „Für unsere Verteidigung wird das eine große Herausforderung.“