München. Die Veilchen zeigen gegen den Favoriten eine beherzte Leistung, müssen sich aber dem Titelverteidiger mit 96:112 (49:55) geschlagen geben.

Die BG Göttingen ist im Halbfinale des MagentaSport BBL-Pokals ausgeschieden. Die Mannschaft von BG-Headcoach Roel Moors verlor am Samstagabend gegen Titelverteidiger Alba Berlin mit 96:112 (49:55). Der Außenseiter aus Göttingen kämpfte beim Top Four im Audi Dome München beherzt, gegen die hohe Qualität der Berliner reichte das am Ende jedoch nicht. Bester Veilchen-Werfer war Rihards Lomazs mit 23 Punkten, auch Tai Odiase (18), Luke Nelson und Deishuan Booker (beide 17) scorten zweistellig. Für Berlin traf Johannes Thiemann am häufigsten (24 Zähler). Für die Göttinger ist die Saison 2020/21 damit beendet – in der kommenden Woche gehen die Spieler nach und nach in den Sommerurlaub. „Ich habe den Spielern in der Kabine gesagt, dass sie mit erhobenem Kopf die Halle verlassen können“, sagte Moors angesichts des guten Auftritts.

Die Veilchen, die auf den verletzten Aubrey Dawkins verzichten mussten, brauchten ein bisschen Zeit, um ins Spiel zu kommen. Die ersten Göttinger Punkte erzielte Lomazs per Dreier zum 3:7 (2.). Nelson Weidemann und Odiase glichen die Partie kurz darauf zum 7:7 aus. Die Moors-Truppe agierte nun mit dem Favoriten auf Augenhöhe und blieb dran (11:13/6.). Doch die Berliner fanden im Anschluss immer wieder gute Optionen und verteidigten besser. So zog das Team von Alba-Headcoach Aito Garcia Reneses bis zum Viertelende auf 14:24 davon.

Veilchen verkürzen den Rückstand

Im zweiten Abschnitt kämpften die Veilchen und kamen in der Offensive immer besser zum Zug. Im Gegenzug schafften sie es aber nicht, die Albatrosse zu stoppen, so dass sich der Rückstand nicht nennenswert verringerte (25:34/13.). Aber die BG blieb gefährlich. Einen Thiemann-Dreier konterten die Göttinger mit Distanztreffern von Lomazs und Nelson zum 31:37 (13.). Die Berliner ließen ihre Überlegenheit immer wieder aufblitzen und bauten ihren Vorsprung wieder auf zehn Punkte aus (36:46/15.). Doch die BG ließ sich dadurch nicht entmutigen und spielte konzentriert weiter. Einen 6:0-Lauf schloss Mathis Mönninghoff zum 42:46 ab (18.). Diesen Abstand hielten die Südniedersachsen zunächst, weil Lomasz die passende Antwort auf einen Dreier von Simone Fontecchio parat hatte (47:51/19.). In die Halbzeitpause gingen die Veilchen mit einem 49:55-Rückstand und waren in Schlagdistanz.

Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Göttinger an den Hauptstädtern dran. Drei Dreier von Harper Kamp, Weidemann und Mönninghoff sorgten dafür, dass der Rückstand wieder auf vier Zähler schrumpfte (58:62/22.). Doch die Berliner wurden nicht nervös und vertrauten auf ihre Fähigkeiten, während die qualitativ unterlegene BG nun Probleme bekam. Einen 1:9-Lauf stoppte Booker schließlich mit zwei Freiwürfen zum 61:71, doch Jayson Granger und Niels Giffey legten für Alba von Außen zum 61:77 nach. Die Veilchen stemmten sich mit Lomazs dagegen, der auf 64:77 verkürzte, doch Berlin punktete weiter konstant und blieb vor dem Schlussviertel zweistellig in Front (68:83).

BG kämpft, Alba behält die Ruhe

Die Veilchen gaben die Partie aber noch nicht verloren und zeigten Herz. Booker und Kramer verkürzten auf 75:85, doch zwei Dreier in Folge von Peyton Siva zum 75:91 sorgten kurzzeitig wieder für Ernüchterung (33.). Die Göttinger erholten sich schnell und kämpften weiter. In der 38. Minute trafen Booker und Odiase zum 92:100, der Rückstand war endlich wieder im einstelligen Bereich, die Hoffnung lebte. Aber die Berliner blieben eiskalt und konnten sich auf Thiemann verlassen, der einen Dreier versenkte und die Partie damit entschied (39.). Die verbleibende Zeit reicht dann nicht mehr als, um den ALBA-Erfolg noch einmal in Gefahr zu bringen.

„Wir haben alles versucht, Alba das Leben schwer zu machen. Aber Alba hat so viel Qualität, dass sie auch oft spät in der Shotclock gute Würfe kreiert und getroffen haben. Trotzdem haben wir offensiv eine sehr starke Leistung gezeigt, aber defensiv konnten wir gegen einen sehr starken Gegner nicht dagegenhalten“, so Moors, der seine Spieler lobte: „Sie haben diese schwere Saison sehr gut gemeistert, viele von ihnen in einem fremden Land, ohne ihre Familien, ohne viele Möglichkeiten in der Freizeit und ohne die Zuschauer, die sie motivieren. Ich habe großen Respekt vor dieser Leistung.“