Roringen. Das Quartett des TVR überzeugt bei den Deutschen Meisterschaften im Einzel und im Team. Als Belohnung gibt es das Ticket zur Weltmeisterschaft.

Die Rope Skipper des TV Roringen haben sich auch durch die Corona-Pandemie nicht aufhalten lassen. Im vergangenen Jahr hatten sie sich bereits für die Deutschen Einzel- und Teammeisterschaften qualifiziert, dann stoppte Corona alle Wettkämpfe. Die Roringer hielten sich aber fit und verloren vor allem ihr Ziel nicht aus dem Augen: Die Deutschen Meisterschaften 2021 mit den Qualifikationen für die Weltmeisterschaften.

Der Pandemie geschuldet fand die DM virtuell statt. Bis zum 30. April hatten die startberechtigten Teams und Einzelspringer per Video die erbrachten Leistungen einzusenden. Der TV Roringen hatte mit Annika Reinhardt, Enja Kubitschke und Svenja Reinhardt drei Starter in den Einzeldisziplinen am Start. Im Team wurde die Drei durch Viviane Simon ergänzt. Seit dem Herbst wurde unter strengen Abstands- und Hygieneregeln trainiert. Insgesamt mussten 18 Disziplinen gefilmt werden.

Besondere Aufnahmesituation

Dabei standen nicht die Zuschauer oder die Kampfrichter im Fokus der Springer, sondern Sportkamera. Im Vorfeld nicht vorstellbar, aber mit jedem Kamerastart stieg die Nervosität. „Wir haben unzählige Videosequenzen gefilmt, die Speicherkarten mussten so einige Male geleert werden, die selbst gesteckte Messlatte war hoch gelegt. Der Perfektionismus und der Ehrgeiz hat so manche Filmaufnahmen erfordert“, berichtet Trainerin Astrid Reinhardt.

Die vier Springer starteten insgesamt in zehn Schnelligkeits- und Ausdauerdisziplinen sowie acht Disziplinen im Bereich Freestyle. Anfang Mai kamen per Zoom-Meeting 40 Kampfrichter zusammen und hatten die Aufgabe, die Leistungen zu bewerten. „Es war ein anderer Wettkampftag am Bildschirm ohne Applaus, ohne Hallenatmosphäre, aber es war ein langer Wettkampftag“, so Reinhardt.

Nach einer Woche waren die Ergebnisse ausgewertet, vom technischen Komitee abgesegnet und wurden vom Deutschen Turnerbund veröffentlicht. Der TV Roringen hat sich zum wiederholten Male die Fahrkarte zur Weltmeisterschaft der Rope Skipper ersprungen. Die Reise in das kanadische Ottawa fällt jedoch aus, auch die WM wird virtuell stattfinden.

Herausragende Leistungen

Das TVR-Quartett erzielte im Einzel und im Team das bisher bestes Ergebnis für die Roringer. Enja Kubitschke konnte sich bei ihrem ersten Start auf einer Einzelmeisterschaft den sechsten Platz erspringen. Svenja Reinhardt erzielte Bronze im Einzelfreestyle und Gold bei den Triple undern. Annika Reinhardt musste verletzungsbedingt auf drei Startrechte im Einzel verzichten, sprang aber im Speed trotz Trainingspause auf Platz vier. Mit dem Team waren die Vier unfassbar stark. Dreimal Gold, dreimal Silber, einmal Bronze sowie ein vierter Platz standen am Ende fest.

Jetzt heißt es nach einer kurzen Regenerationsphase weiter trainieren, die Stellschrauben nachziehen und die internationalen Regularien und Vorgaben berücksichtigen. Bis Ende August hat das Team die Möglichkeit, die Disziplinen erneut zu filmen und damit bei der virtuellen WM zu starten.

Einen kleinen Eindruck der gezeigten Disziplinen findet man unter www.tvroringen.de/rope-skipping.