Göttingen. Die BG Göttingen hat am Samstag das Team aus Sachsen zu Gast. Die Niners besiegten vor der Länderspielpause sowohl Bamberg als auch München.

Nach der Länderspielpause wartet auf die BG Göttingen ein Gegner, der in den vergangenen Wochen viel Selbstvertrauen getankt hat. Der Aufsteiger Niners Chemnitz kommt am heutigen Samstag ab 18 Uhr mit drei Siegen in Serie im Gepäck in die Göttinger Sparkassen-Arena – darunter zwei Buzzerbeater-Erfolge gegen Brose Bamberg (85:82) und Meisterschaftsfavorit FC Bayern München (85:83). Das Team von Niners-Headcoach Rodrigo Pastore hat sich so nach durchwachsenem Start in der Basketball-Bundesliga, die ersten sechs Partien wurden verloren, an die Playoff-Plätze herangearbeitet und belegt inzwischen mit sieben Siegen den neunten Tabellenplatz.

„Chemnitz ist immer noch dasselbe Team wie zu Saisonbeginn – der einzige Unterschied ist, dass sie jetzt mit mehr Selbstbewusstsein spielen“, sagt BG-Co-Trainer Thomas Crab. „Sie zeigen sehr gute Leistungen und hatten zuletzt einige starke Siege.“ Ihr erstes Erstliga-Heimspiel trugen die Chemnitzer am 21. November 2020 gegen die Veilchen aus – und mussten sich nach Verlängerung knapp 99:103 geschlagen geben. Die Göttinger wollen nun alles dafür geben, diesen Erfolg zu wiederholen, schließlich zählt im Kampf um den Klassenerhalt für die Mannschaft von BG-Headcoach Roel Moors jeder Punkt.

Drei Veilchen überragten

Im Hinspiel stachen gleich drei BG-Akteure heraus: Aubrey Dawkins, Luke Nelson (je 24 Punkte) und Tai Odiase (17). Bei den Sachsen waren Marcus Thornton (25 Punkte), George King (17) und der inzwischen wieder abgewanderte Wes Clark (15) die besten Punktesammler. „Chemnitz hat viele gute Spieler, aber einer, der heraussticht, ist Thornton“, so Crab. „Er spielt auf sehr hohem Niveau und gehört zu den besten Spielern der Liga. Vieles beginnt mit ihm. Er kreiert für sich selbst oder für seine Teamkameraden, um die offenen Werfer zu finden.“

US-Guard Thornton und US-Forward King erzielen im Schnitt die meisten Chemnitzer Punkte pro Partie (13,2 beziehungsweise 11,2). Thornton gibt zudem die meisten direkten Korbvorlagen (4,2 Assists), gefolgt von US-Guard Terrell Harris (4,1). Die meisten Rebounds holt der kanadische Forward Isiaha Mike (5,6) – King kommt auf 4,4 Rebounds pro Partie, ebenso wie der deutsche Forward Jan Niklas Wimberg. Der 25-Jährige steuert zudem 9,3 Punkte bei und steht durchschnittlich auch die längste Zeit auf dem Parkett – rund 28 Minuten.

Niners haben nachverpflichtet

Anfang der Woche haben sich die Chemnitzer zudem auf den großen Positionen verstärkt und US-Forward Jonathan Williams vom türkischen Erstligisten Galatasaray Istanbul verpflichtet. Die Niners hatten auch aufgrund der erneuten Verletzung von Forward Filip Stanic (Bänderriss im Sprunggelenk) Unterstützung nötig – bei den Rebounds belegen sie mit 31,5 pro Spiel den letzten Platz unter allen BBL-Klubs. „Williams wird Chemnitz mehr Mobilität verleihen und mehr Optionen im Pick-and-Roll geben. Aber insbesondere beim Offensiv-Rebound ist er eine starke Waffe“, erklärt Crab.

In der Spitze anzutreffen ist der Aufsteiger bei der Dreier-Quote: rund 41 Prozent ihrer Versuche von jenseits der 6,75-Meter-Linie versenken die Sachsen – nur Oldenburg und Ulm treffen hochprozentiger. „Chemnitz bewegt den Ball und passt sehr gut. Aber ihre größte Stärke ist das Werfen. 41 Prozent Dreiertrefferquote ist ein sehr hoher Wert“, analysiert der belgische Assistenztrainer. „Wir müssen in erster Linie Thornton kontrollieren und dann ihre anderen Werfer. Wenn wir das schaffen, haben wir eine große Chance zu gewinnen.“