Riefensbeek-Kamschlacken. Der Extremläufer will innerhalb eines Monats mehr als 40.000 Höhenmeter sammeln – immer auf der Strecke von Riefensbeek zur Hanskühnenburg.

Hinauf zur Hanskühnenburg, hinunter ins Tal nach Riefensbeek, wieder hinauf auf die Hanskühnenburg und wieder hinunter… Dieses Spiel wird sich für den Extremsportler Dominik Singer im Oktober zig mal wiederholen, und das aus gutem Grund. Der 37-jährige aus Badenhausen startet am Donnerstagmorgen einen Weltrekordversuch gestartet. Er möchte innerhalb eines Monats mehr als 40.000 Höhenmeter erlaufen und damit eine neue weltweit dokumentierte Bestmarke aufstellen. „Das ist ungefähr so, als wenn man viereinhalb Mal den Mount Everest besteigt“, verdeutlicht er die Dimensionen.

Etwa 450 Höhenmeter kann sich Singer pro Durchgang gutschreiben lassen. Bei etwa 6 Kilometern Strecke wird damit schnell klar, wie steil der Anstieg ist. Startpunkt ist immer das alte Waldschwimmbad in Riefensbeek, Zielpunkt immer der Turm der Hanskühnenburg auf dem Acker. Bis zum angestrebten Zieleinlauf am 31. Oktober sammeln sich so etwa 1.100 Kilometer reine Laufstrecke an, fast ein Marathon pro Tag. „Das wäre auch im Hochgebirge knackig“, macht der Extremläufer klar.

Die Hanskühnenburg wird im Oktober zu Singers zweitem Zuhause.
Die Hanskühnenburg wird im Oktober zu Singers zweitem Zuhause. © Dietrich Kühne

Dass er seinen Rekordversuch nicht in den Alpen, sondern im Harz absolviert, ist kein Wunder. Denn Singer ist in der Region als Ausdauersportler bestens bekannt, die Trails und Wege im Harz kennt er wie seine Westentasche. Auf dem steilen Weg zur Hanskühnenburg dürfte er aber demnächst nicht nur jeden Stein, sondern jedes Sandkorn ganz genau kennen.

An die Leistungsgrenze

„Das wird eine harte Nummer und mich an die Leistungsgrenze führen“, ahnt er, zumal der ausgewählte Weg eine Menge Trail-Anteil hat. „Das könnte besonders im Dunkeln schon schwierig werden, trotz aller Streckenkenntnis.“ Geplant hat Singer, immer morgens zwischen 4 und 6 Uhr zu laufen und nachmittags eine zweite Einheit einzulegen. „Die ersten beiden Wochen muss ich das noch mit der Arbeit koordinieren, danach habe ich Urlaub“, berichtet der selbstständige Gartenbauunternehmer.

Wer möchte, kann den Läufer auch bei einigen Runden begleiten. Singer freut sich über Unterstützung und Motivation auf der Strecke. Einiges an Motivation zieht er aber auch daraus, nicht nur für sich alleine zu laufen. Denn pro gelaufenen Kilometer wird ein Euro gespendet – Empfänger sind das Kinderhospiz Göttingen und die Kindersportstiftung. „Mir ist wichtig, mit der Aktion auch etwas für die Region zu tun“, unterstreicht er. Überwacht wird die Leistung per GPS-Tracking, so dass immer die genauen Daten abgerufen werden können.

Der Zieleinlauf und dann hoffentlich auch die Weltrekordfeier, sind am Nachmittag des 31. Oktober auf der Hanskühnenburg geplant. Bis dahin allerdings heißt es für Singer: Hinauf zur Hanskühnenburg, hinab nach Riefensbeek… immer und immer wieder.