Braunschweig. Der Anspruch an Eintracht Braunschweig ist durch den positiven Lauf der vergangenen Wochen gestiegen – auch innerhalb der Mannschaft.

Ein kleines bisschen hakte es dann zuletzt doch. Zumindest in manchen Bereichen. Und aus einer bestimmten Perspektive. Die hat sich bei Eintracht Braunschweig in den vergangenen Wochen geändert. Die Ansprüche sind wieder gestiegen – auch innerhalb der Mannschaft. Nicht zuletzt die Reaktion von Führungsspieler Ermin Bicakcic nach der unnötigen 0:1-Pleite beim FC St. Pauli ist Indiz dafür. Das ist gut so. Denn ein wichtiges Attribut für einen erfolgreichen Kampf um den Klassenerhalt ist Selbstvertrauen.

Davon konnten die Blau-Gelben zuletzt tanken. Und dennoch offenbarte das Team in den jüngsten Spielen hier und da auch Unsicherheiten. Oder besser gesagt: einzelne Teile der Mannschaft. Diese Unterscheidung ist Daniel Scherning wichtig. Wenn es darum geht, ob der Wert eines eingespielten Teams die individuelle Form aussticht, dürfe man „das nicht verallgemeinern“ und müsse „die Positionen und Mannschaftsteile für sich betrachten“, sagt der Trainer.

Eintrachts Braunschweig wartet seit vier Spielen auf ein Stürmertor

Auf der linken Seite etwa gab‘s zuletzt im Defensivverhalten immer mal wieder ein paar Unzulänglichkeiten. Und seit vier Spielen wartet die Eintracht auf ein Stürmertor. Ein Grund zur Sorge? Mitnichten, meint Scherning: „Klar haben wir, wenn man den Sturm betrachtet, seit drei oder vier Spielen nicht mehr die Effektivität wie in den Spielen davor. Aber ich habe immer betont: Ich bewerte nicht nur das, sondern auch, was die Angreifer für die Mannschaft leisten und ob sie in die Situationen kommen, die dann zu Toren führen können.“

Eintracht Braunschweig unterliegt beim FC St. Pauli

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    Auch in Hamburg war das der Fall. Nur für einen Treffer reichte es eben nicht. Zudem spulten die Angreifer Rayan Philippe und Johan Gómez reichlich Kilometer ab, sprinteten und arbeiteten. Und überhaupt: Seit Scherning im Amt ist, haben die Löwen eine Stärke gefunden, die ihnen zuvor komplett abging. Sie machen Tore nach Standards.

    Wechselt Daniel Scherning die Startelf?

    Alternativen hat der Coach aber dennoch. Auch jene, denen zuletzt nicht viel Spielzeit vergönnt war, drängen auf Spielzeit. Scherning könnte auch innerhalb der Stammformation rotieren, etwa Fabio Kaufmann mal wieder im Sturm starten lassen. Niklas Tauer könnte dann seinen Platz auf einer der Achterpositionen einnehmen, Neuzugang Hampus Finndell die Sechs besetzen.

    Das ist freilich nur ein Gedankenspiel. Schließlich hebt der Trainer einen Faktor hervor, der für den Positivlauf der Blau-Gelben enorm wichtig war: Die Einzelteile waren aufeinander abgestimmt. „Wir haben in den vergangenen Wochen gesehen, wie wichtig es ist, Automatismen zu haben, wie wichtig es ist, dass die Jungs auf dem Platz ein Gefühl füreinander entwickeln“, sagt Scherning, „ich glaube, dass das ein wichtiger Punkt der vergangenen Wochen war, den wir auch schützen wollen.“

    Der Anspruch an Eintracht Braunschweig ist wieder gestiegen

    Die sportliche Chemie ist ganz sicher ein hohes Gut. Der Wert dessen wird nicht von jedem Trainer so pfleglich behandelt. Manch einer stellt Woche für Woche nicht nur die taktische Formation um, sondern ändert auch das Personal, bis die Spieler kaum noch wissen, in welchen Bereichen überhaupt ihre Stärken liegen. Dieses Phänomen trat auch in Braunschweig schon auf – mit mäßigem Erfolg.

    Eine gewisse Flexibilität braucht‘s freilich trotzdem. Es wird sich zeigen, welche Elf Scherning am Samstag Hertha BSC (13 Uhr) entgegenstellen wird. Wichtig sei, auf den einzelnen Positionen „gute Entscheidungen zu treffen für Jungs, die zusammenpassen für eine Gesamtstatik unseres Spiels“. Die Ansprüche in Braunschweig sind ja nun wieder etwas höher. Für Scherning und sein Team ist das durchaus ein Kompliment.

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