Clausthal. Einweihung der neuen Orgel der Clausthaler Marktkirche ist ein großer Erfolg.

In der Marktkirche zum Heiligen Geist in Clausthal wurde im Festgottesdienst zum ersten Advent die neue Goll-Orgel eingeweiht. 74 Register, insgesamt 4291 Pfeifen, 17 Mitarbeiter, die mehr als zwei Jahre mit dem Bau dieser Königin der Instrumente beschäftigt waren.

Ja, es ist schon ein besonderer Meilenstein in der Geschichte der langen Renovierung der Kirche, wie auch die Kirchenvorstandsvorsitzende Dorothee Austen deutlich machte.

Eingeweiht wurde die Orgel allerdings von der stellvertretenden Regionalbischöfin und Superintendentin des Kirchenkreises Hildesheimer Land-Alfeld Katharina Henking. Beim Einzug wurde lediglich gesungen, jetzt ließ Kantor Arno Janssen das Instrument mit Klängen nach Johann Sebastian Bach seine volle Kraft entfalten.

Dorothee Austen überreicht den Orgelbauern ein Dankeschön
Dorothee Austen überreicht den Orgelbauern ein Dankeschön © Kirche

Als er ihr die vielen Klangfarben der Orgel schilderte, habe sie sich als Nicht-Organistin einen vollen Farbkasten vorgestellt, mit dem sich alle erdenklichen Farbtöne mischen lassen, erzählte Superintendentin Ulrike Schimmelpfeng in ihrer Predigt. Dennoch sei die Orgel kein Selbstzweck, sie soll helfen, Gott zu loben und einen Vorgeschmack auf sein Reich zu bieten.

Selbst in Zeiten des Krieges und der Energie- und Klimakrise hätten wir Gründe, Gott zu loben und ihm dankbar zu sein, führte sie aus, beispielsweise dafür, dass wir in einem Rechtsstaat, in einer Demokratie leben und für sein Versprechen, dass wir gerettet werden. „Jesu Leben hat uns gezeigt, dass er nicht darauf wartet, dass Gottes Reich irgendwann einmal kommt, sondern dass er Gottes Heil hier und jetzt in Anspruch nimmt.“

Im Anschluss an den Gottesdienst ließ Dorothee Austen die Zeit vom undichten Dach über die Innenrenovierung bis hin zur breiten Unterstützung für die neue Orgel noch einmal Revue passieren. Anschließend überreichte sie an drei der Orgelbauer der Goll AG ein Dankeschön für die gute Zusammenarbeit. Die betonte umgekehrt auch Simon Hebeisen, der auch aus seiner Sicht noch einmal schilderte, wie das Instrument in der Schweiz gebaut und anschließend hier in der Marktkirche montiert wurde.

Unter anderem ein durchgehender Holzbalken mitten durch die Orgel machten es zu einem Abenteuer, aber offenbar einem mit gutem Ende.

Daher schenkten die Orgelbauer der Kirchengemeinde zwei Spezialregister, den Zimbelstern und die Nachtigall. Wie diese klingen, davon konnten sich die Oberharzer auch am Nachmittag beim ersten Konzert mit der neuen Orgel überzeugen.