Wernigerode. Nationalpark Harz: Sperrungen im Bereich der Ilsefälle sind zum Schutz der Bevölkerung unvermeidbar.

Bei Verkehrssicherungsmaßnahmen gefälltes Totholz im Bereich der Ilsefälle soll zum vorbeugenden Hochwasserschutz aus dem Flussbett der Ilse entfernt werden. „Die konkreten Planungen und Ausschreibungen der komplexen Maßnahme sind abgeschlossen. Die Arbeiten werden voraussichtlich Mitte September starten“, teilt der Nationalpark Harz mit.

Der Bereich der unteren und oberen Ilsefälle von der Bremer Hütte bis hinunter ins Sandtal werde für den Zeitraum der Arbeiten zum Schutz der Bevölkerung komplett gesperrt sein. Bei Missachtung des Betretungsverbotes der Arbeitsbereiche bestehe Lebensgefahr.

Stämme im Flussbett stellen noch keine Gefahr dar

Stürme, Hitzewellen und Trockenheit als Folge des Klimawandels haben auch die Fichtenbestände im Ilsetal anfällig für den Borkenkäfer gemacht. Vor allem im Rekordwärmejahr 2018 starben zahlreiche Fichten. Um den beliebten Wanderweg entlang der Ilsefälle für Besucher sicher zu halten, führte die Nationalparkverwaltung im Jahr 2021 umfangreiche Verkehrssicherungsmaßnahmen durch. Unter anderem wurden dabei zum Lichtraum über dem Fluss gewachsene Fichten gefällt.

Aus Sicherheitsgründen erfolgte die Fällung in Wuchsrichtung – also Richtung Ilse, um Gefahren für die ausführenden Mitarbeiter zu minimieren. Die langen, verkeilten Stämme im Flussbett stellen aktuell keine Gefahr dar. Erst wenn sie verwittern, könnten treibfähige Holzstücke zu Anstauungen führen. Um das zu verhindern, bot die Nationalparkverwaltung Harz im Rahmen eines gemeinsamen Ortstermins mit der Stadt Ilsenburg Ende des vergangenen Jahres die Bergung des Totholzes aus den Ilsefällen als präventive Hochwasserschutzmaßnahme an.

Die Planungen und Ausschreibungen der komplexen Maßnahme sind nun weitgehend abgeschlossen und die Arbeiten werden voraussichtlich Mitte September starten. Die Bergung des Holzes ist aufgrund der schwierigen Geländesituation technisch anspruchsvoll.

Einsatz von boden- und böschungsschonendem Seilkran

Sie wird unter Berücksichtigung von Belangen des Naturschutzes und hoher Sicherheitsanforderungen für das Personal durch Fachfirmen erfolgen. Für die Maßnahme soll ein besonders boden- und böschungsschonender Seilkran zum Einsatz kommen, welcher durch einen Bagger mit Prozessor unterstützt wird.

Aktuelle Planungen rechnen mit dem Abschluss der Arbeiten gegen Oktobermitte. Die genaue Dauer der Maßnahmen sei laut Nationalparkverwaltung jedoch schwer abzuschätzen und auch von Witterungsverhältnissen (z.B. Starkregen mit Hochwasser oder Sturm) abhängig. Der Bereich der unteren und oberen Ilsefälle wird für den Zeitraum der Arbeiten zum Schutz der Bevölkerung komplett gesperrt sein. Eine Sperrung kann auch über das Wochenende und Feiertage notwendig sein.

Entsprechende Sperrungshinweise im Gelände sollten zur eigenen Sicherheit unbedingt beachtet werden. Das Betreten der gesperrten Bereiche ist nicht nur eine Ordnungswidrigkeit entsprechend des Landeswaldgesetzes, sondern vor allem besteht akute Lebensgefahr.