Südniedersachsen. „Zukunftsregionen in Niedersachsen“: Anträge können bis Juni 2022 gestellt werden.

Bis zu 12,5 Millionen Euro sollen ab 2023 im Rahmen der „Zukunftsregionen in Niedersachsen“ nach Südniedersachsen fließen. Damit sollen Leuchtturmprojekte in den Landkreisen Göttingen, Goslar, Holzminden und Northeim sowie der Stadt Göttingen umgesetzt werden.

Das Niedersächsische Regionalministerium hat die südniedersächsische Interessenbekundung Anfang Dezember positiv bewertet und die Partner aufgefordert, bis 30. Juni 2022 einen Antrag zu stellen. Leadpartner ist der Landkreis Göttingen, die Südniedersachsen-Stiftung ist beauftragt, das Zukunftskonzept für die „Zukunftsregion Südniedersachsen“ zu erstellen.

Ganze Region voranbringen

„Dessen Umsetzung wird es uns ermöglichen, künftig gemeinsam mit unseren Partnern vermehrt Leuchtturmprojekte in Millionenhöhe zu beantragen, die Strahlkraft über die einzelnen Kommunen hinaus entwickeln und die gesamte Region voranbringen“, betont der Vorstandsvorsitzende Dr. Jochen Kuhl.

„Trotz vielfältiger positiver Entwicklungen nutzt Südniedersachsen sein Potenzial als Innovations- und Wissenschaftsregion bislang nicht voll aus“, sagt Göttingens Landrat Marcel Riethig, „die Zukunftsregion bietet uns die Chance, dieses Potenzial stärker zu entfalten.“ Seine Northeimer Kollegin Astrid Klinkert-Kittel ergänzt: „Durch die Ausrichtung über die einzelnen Landkreise hinaus kommen wir dem Ziel, Südniedersachsen als gemeinsame Region weiterzuentwickeln und für die Zukunft zu stärken, einen großen Schritt näher. Davon profitieren auch die Bürgerinnen und Bürger.“

Der Schwerpunkt der Bewerbung liegt auf zwei Handlungsfeldern, die die Südniedersachsen-Stiftung in den vergangenen eineinhalb Jahren mit den Hauptverwaltungsbeamt:innen der beteiligten Kommunen sowie Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft erarbeitet und in einem Workshop final diskutiert hat. Im Handlungsfeld zur „Regionalen Innovationsfähigkeit“ soll unter anderem die Vernetzung von Wirtschaftsräumen dafür sorgen, dass Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie die mittelständisch geprägte Wirtschaft stärker miteinander verknüpft und zu gemeinsamen Initiativen angeregt werden.

Darüber hinaus soll Südniedersachsen zu einer profilierten Startup-Region ausgebaut werden, in der Neu- und Ausgründungen mit innovativen und tragfähigen Geschäftsideen vielfältige Unterstützung erhalten – vor allem in den Bereichen Life Science, Messtechnik und Logistik. „Dabei bauen wir insbesondere in der Stadt Göttingen auf bestehenden Stärken und Strukturen auf und entwickeln diese gemeinsam mit unseren regionalen Partnern weiter“, betont Göttingens Oberbürgermeisterin Petra Broistedt.

Im Handlungsfeld „Wandel der Arbeitswelt, Chancengleichheit und gesellschaftliche Teilhabe“ werden ebenfalls zwei Schwerpunkte gesetzt: Eine MINT-Bildungsregion soll durch schulische wie außerschulische Bildungsangebote sowie Aus-, Um- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Erwerbstätige in den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik dafür sorgen, dass innovative Unternehmen ausreichend Fachkräfte finden und diesen wiederum attraktive berufliche Optionen in Südniedersachsen aufzeigen.

Die Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen und die Stärkung der regionalen Daseinsvorsorge sollen darüber hinaus gewährleisten, dass jeder Mensch am gesellschaftlichen, sozialen und beruflichen Leben teilhaben kann. Zudem sollen die medizinische Versorgung sowie die Kinderbetreuung im ländlichen Raum ausgebaut und gestärkt werden. „Mit den gewählten Handlungsfeldern tragen wir dem Fachkräftebedarf der regionalen Wirtschaft Rechnung und adressieren wichtige Zukunftsthemen“, sagt Goslars Landrat Dr. Alexander Saipa, und sein Holzmindener Kollege Michael Schünemann ergänzt: „Die geplanten Leuchtturmprojekte ermöglichen es vor allem auch, den ländlichen Räumen in der Region, ihre Standortattraktivität zu erhöhen und die Distanz zu den Wachstumszentren zu überbrücken.“

Insgesamt stellt das Land von 2023 bis 2027 mehr als 95 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+) sowie des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) für die „Zukunftsregionen in Niedersachsen“ zur Verfügung.