Benneckenstein. Das Kulturrevier Harz bereitet die neue Festivalsaison der Waldbühne vor. Bei den Umbauten packt auch der Benneckensteiner Bürgermeister mit an.

Der Kulturrevier Harz Verein trifft erste Vorbereitungen für das diesjährige Festival der Darstellenden Künste „Theaternatur“ um die Waldbühne in Benneckenstein. Nicht nur der Winter wird ausgetrieben. Sicher ist: Der Verein hat einiges vor, um das Gelände wie auch das Festival noch attraktiver zu machen. Mit einem großen Arbeitseinsatz startete am Wochenende 16./17. April der Veranstalter Kulturrevier Harz in die Festival-Saison 2021 und begann mitumfangreichen Vorbereitungen und Umbauarbeiten um und am Haupt-Festival-Gelände der Waldbühne in Benneckenstein.

Die Outdoor-Anlage im Wald, direkt gegenüber des ehemaligen Traditionslokals „Waldschlösschen“ gelegen, wurde aus dem Winterschlaf geweckt und für die neue Saison hergerichtet. Aber auch umfangreiche Umbau- und Ergänzungsarbeiten sind geplant, die bis zum Festivalbeginn am 6. August beendet sein und die Waldbühne in gewohntem, aber auch neuem Bild zeigen werden.

Der Waldbühne Benneckenstein soll mit großem Arbeitseinsatz der Winter ausgetrieben werden.
Der Waldbühne Benneckenstein soll mit großem Arbeitseinsatz der Winter ausgetrieben werden. © Waldbühne Benneckenstein

Neue Konzepte für das Gelände

Die maroden Geländebebauungen der letzten Jahre sind abgetragen. Hier greifen neue Konzepte. So wurden drei in ansprechenden Festival-Theaternatur-Blautönen gestaltete mobile Container angeschafft, die derzeit aus- und umgebaut werden und erstmals Festival-Technik, -gastronomie und Kassenbereich beherbergen werden. Sie können zukünftig das ganze Jahr für Veranstaltungen an der Waldbühne genutzt werden. Dafür engagieren sich auch Handwerksbetriebe der Region, die die aktuellen Arbeiten hilfreich unterstützen und mittragen. So auch Carsten Hecht, Zimmerermeister und Inhaber der Zimmerei „Der Holzhecht“, der das Festival für gut und wichtig für die Region hält: „Festivals machen einfach Spaß. Und für Benneckenstein ist das ,Theaternatur’ das Wichtigste, das in den letzten Jahren passiert ist. Weil wir erstmals Zugriff haben auf eine Aufmerksamkeit, die wirklich weitreichend, ja überregional ist.“

Mit den geplanten, in den Theaternatur-Farben gestalteten Containern solle sich, so Hecht „ein einheitliches wiedererkennbares Bild ergeben, das auch einen gehobenen Anspruch erkennen lässt.“ Der Bürgermeister von Benneckenstein, Kay Rogge, spricht sich ebenfalls mit Nachdruck für das Festival und die damit einhergehenden notwendigen Infrastrukturmaßnahmen aus, und er hat gute Gründe dafür: „Die Waldbühne ist zusammen mit der Waldschneise nicht nur ein bedeutendes kulturelles Zentrum von Benneckenstein, nein, sie wurde vor nunmehr über 70 Jahren auch komplett in Eigenleistung erschaffen. Es freut mich, dass unsere Bühne in Vereinsarbeit nun zu neuem Leben erweckt wurde. Neben der Erneuerung der Infrastruktur sind es vor allem die hochanspruchsvollen Aufführungen aller Metiers, welche den Ruf Benneckensteins über die Stadtgrenzen hinaustragen. Genau das war es auch, was die Erbauerinnen und Erbauer, damals im Jahr 1950, bezweckten. Hier wieder anschließen zu können, erfüllt mich als Bürgermeister mit besonderem Stolz und ich bedanke mich bei allen, die zu diesem Erfolg beigetragen haben.“

Die Waldbühne Benneckenstein.
Die Waldbühne Benneckenstein. © Waldbühne Benneckenstein

Finanziert und gefördert werden die für das Festival nötigen Infrastrukturmaßnahmen sowohl aus Eigenmitteln des Vereins Kulturrevier Harz sowie durch Mittel aus dem Förderprogramm „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und in Zusammenarbeit mit der DTHG, der Deutschen Theatertechnischen Gesellschaft. Das Projekt wird mit etwa 100.000 Euro gefördert, wobei ein zehnprozentiger Eigenanteil zu leisten ist.

Mobile Bühne für neue Bereiche

Neu in diesem Jahr ist darüber hinaus das sogenannte „Wald-Mobil“ – eine mobile Bühne, die zum Festival, in Zukunft aber auch für andere Veranstaltungen wie Lesungen oder Konzerte zur Verfügung steht und ebenso außerhalb des Bereiches der Waldbühne Einsatz finden soll.

Geplant ist eine über das Festival hinausgehende Veranstaltungsreihe mit dem Titel „Seitab der Stadt“. Ein neues Projekt, das der Verein ins Leben ruft und über das zukünftig noch berichtet wird. Nutzbar ist das „Wald-Mobil“ auch für Veranstaltungen für und an Schulen und ähnlichen Orten.