Northeim. Landesforsten versteigern Eichen und Eschen für Preise auf Allzeithoch – eine besonders starke Esche kommt aus der Nähe von Göttingen.

Die Niedersächsischen Landesforsten ziehen eine positive Bilanz der 30. Buntlaub- und Eichenwertholzsubmission. Bei der diesjährigen Wertholzversteigerung am 17. Februar in Braunschweig stiegen die Preise für Eichen– und Eschenholz im Vergleich zum Vorjahr deutlich.

Rund 2.272 Kubikmeter Stammholz wurden auf drei zentralen Lagerplätzen in Liebenburg, Vogelbeck und Suterode angeboten.

Preise bis zu 5.306 Euro pro Baum

Um die wertvollsten Bäume aus den Wäldern Südniedersachsens hatten sich 30 Bieterinnen und Bieter aus Deutschland und Dänemark beworben. Die teuerste Eiche kam aus einem Privatwald und kostete 1.499 Euro pro Kubikmeter. Sie wechselte für 5.306 Euro ihren Besitzer. Im Durchschnitt erzielten die Eichenhölzer auf den beiden Lagerplätzen der Landesforsten ein Gebot von 735 Euro pro Kubikmeter. Im Vorjahr waren es 649 Euro.

„Das ist beim Preis für Eichenwertholz ein Allzeithoch, weder in Suterode noch in Liebenburg haben wir bisher einen solchen Durchschnittspreis erzielt“, freut sich Henning Tote. Der Forstmann arbeitet in der Betriebsleitung der Niedersächsischen Landesforsten und koordiniert von Braunschweig aus die Submission. Er ist mit dem Ergebnis der Versteigerung sehr zufrieden. Am Markt seien weiterhin gute Eichen und Eschen gefragt.

„Wir bieten qualitativ hochwertige und gut sortierte Edelhölzer an. Auf den zentralen Verkaufsplätzen finden fast alle Kunden einen passenden Stamm, um daraus langlebige, anspruchsvolle Produkte wie Möbel, Musikinstrumente oder Weinfässer herzustellen“, begründet Henning Tote den Aufwand für die alljährlichen Baum-Ausstellungen. Einen besonders starken Baum erntete das Niedersächsische Forstamt Reinhausen nahe Göttingen.

Besonders starke Esche bei Göttingen

Die Esche stammt aus der Revierförsterei Sattenhausen und wurde von einem deutschen Furnierwerk ersteigert. Der Stamm aus rundherum gesundem Holz misst ein Volumen von 6,5 Kubikmetern. „Die hohe Kunst der Wertholzproduktion besteht gerade in den letzten Jahren darin, den richtigen Zeitpunkt für die Ernte zu finden“, betont Axel Pampe, Leiter des Forstamtes Reinhausen.

Auch die naturnahen Laubmischwälder Südniedersachsens seien in den letzten Jahren stark von Dürreschäden, Insekten- und Pilzbefall betroffen gewesen. „Unsere wertvollsten Stämme sollen unbedingt auf den Submissionsplatz kommen, bevor das Holz irreparabel geschädigt und die Arbeit von Förstergenerationen zunichtegemacht wird“, erläutert Forstamtsleiter Pampe.

Vorsorge zahlt sich aus im Wald

Die Strategie der Landesforsten gegen Klimawandel mit Dürreschäden und Insektenbefall, gegen Marktschwankungen oder Preisverfall bei Holzarten, die aus der Mode kommen, lautet: Risikostreuung mit Baumartenvielfalt.

Henning Tote beschreibt, mit welchem Konzept die Landesforsten Vorsorge im Wald betreiben, damit auch in Zukunft noch genügend alte Werthölzer für den heimischen Markt heranwachsen: „Wir setzen niemals auf eine Karte und pflanzen möglichst vielfältig gemischte Wälder. Fallen im erntefähigen Alter bestimmte Baumarten im Mischwald aus, oder sind Eichen oder Eschen nicht mehr im Trend, können wir andere Holzarten liefern wie Ahorn, Kirschen, Linden oder seltene Sorten wie Speierling oder Elsbeere“, so Tote.

Holz für Möbel und Instrumente

Besonders in den letzten Jahren seien die durch Stürme und Borkenkäfer entstandenen Kahlflächen mit Eichen und besagten Edellaubhölzern aufgeforstet worden. „Daraus können unsere Nachfahren in 150 bis 200 Jahren ebenfalls Qualitätsholz ernten“, ergänzt Axel Pampe das Vorsorgeprinzip nachhaltiger Forstwirtschaft.

Ziel der Landesforsten sei es, hochwertiges Holz nicht nur für den aktuellen Bedarf zu produzieren. Auch für Enkel und Urenkel sollen massive Möbel, edle Holzfußböden oder handgefertigte Musikinstrumente verfügbar sein.