Göttingen. Autobahnen mussten gesperrt werden. Nach reichlich Schneefall und bitterem Ostwind soll jetzt die große Kälte folgen.

Die Schneewehen türmen sich, die Flocken fallen dicht: Nach dem heftigen Wintereinbruch in vielen Regionen Deutschlands am Wochenende setzte sich am Montag das Extremwetter fort: Der Deutsche Wetterdienst sagte teils kräftige Schneefälle mit meist zehn bis 25 Zentimetern Neuschnee in der ersten Tageshälfte in der Mitte Deutschlands voraus – und die Vorhersage traf zu.

Der Wintereinbruch trifft Teile Niedersachsens hart, so vor allem auch die Region Südniedersachsen: Autos und Lastwagen bleiben im Schnee stecken, Züge und Busse fallen aus, die Autobahn 7 wird abschnittsweise gesperrt. Mit Neuschnee, meterhohen Verwehungen und Windböen bis 80 Kilometer pro Stunde hat der strenge Winter vor allem unsere Region weiter fest im Griff – das ganz große Chaos allerdings blieb aus (wir berichteten).

Polizei lobt Kraftfahrer

Im Fernverkehr der Deutschen Bahn kam es am Sonntag zu größeren Einschränkungen, auch Regionalzüge fielen aus. Auf den Autobahnen kamen die Räumdienste kaum mehr hinterher, Unfälle aber gab es wenige: Die Polizei sprach den Kraftfahrern ein ausdrückliches Lob aus.

Obwohl der Schneefall für Behinderungen im Straßenverkehr gesorgt habe, habe es keine sehr schweren Verkehrsunfälle gegeben. „Die Autofahrer haben sich auf das Wetter eingestellt und fuhren vorausschauend und vorsichtig“, sagte ein Polizeisprecher. Dennoch hätten sich manche Fahrer im Schnee festgefahren, über die Bergung eines Pkw in einem Wald bei Osterode berichtete gar das NDR-Fernsehen am Sonntagabend.

Autobahnen gesperrt

Schneeverwehungen machten auch die Autobahnen, in unserer Region den Abschnitt der A7 als Nord-Südachse, stellenweise unpassierbar. Der Verkehr in Richtung Norden wurde an der Anschlussstelle Bockenem von der Autobahn abgeleitet, die Autobahn gesperrt, wie die Autobahnpolizei mitteilte.

Weiter südlich wurden ebenfalls Vollsperrungen eingerichtet. Der starke Schneefall hatte den Verkehr auf der A7 bei Göttingen zum Erliegen gebracht. Die Polizei sperrte am Montagmorgen die Fahrbahn Richtung Süden, hieß es in einer Mitteilung. Der Verkehr wurde am Dreieck Drammetal auf die A38 umgeleitet. Großfahrzeuge sollten bei der nächsten Gelegenheit anhalten. Auch in Fahrtrichtung Nord blieben demnach vermehrt Lastwagen zwischen Hedemünden und Drammetal liegen.

Zeitweise war auch in der Baustelle zwischen den Anschlussstellen Northeim/West und Nörten-Hardenberg in Richtung Süd der Verkehr zum Erliegen gekommen.

Die Vollsperrung der A7 bei Hann. Münden-Hedemünden konnte am Montagvormittag wieder aufgehoben werden, teilte die Autobahnpolizei Göttingen mit. So standen in Fahrtrichtung Kassel wieder zwei der drei Fahrstreifen zur Verfügung. Der Verkehr stockte aber weiterhin auf einer Länge von mehreren Kilometern, die Umleitungsstrecken waren überlastet.

„Es sind massenhaft Lastwagen liegengeblieben“, sagte ein Sprecher der Polizei. Aber auch auf anderen Straßen in Südniedersachsen war das Durchkommen schwierig. Die Polizei rät deshalb nochmals eindringlich, auf nicht zwingend erforderliche Fahrten zu verzichten.

Schneefälle lassen nach

Tief „Tristan“ über Mitteleuropa und dem zentralen Mittelmeer bringt im Zusammenspiel mit Hoch „Gisela“ über Skandinavien jetzt weitere eisige Luft. „Nach dem schnee- und windreichen Wochenende kommt nun aus Osten die große Kälte auf uns zu“, sagte Meteorologe Simon Trippler vom DWD. Mit Schnee muss weiter gerechnet werden, allerdings fällt dieser nicht mehr so intensiv. Am Dienstag lassen die Schneefälle dann größtenteils nach. dpa/rtl