Wernigerode. Das ist knapp ein Sechstel der letztjährigen Besucherzahl. Es ging später los und dann nur in Mini-Gruppen. Der Leiter ist trotzdem zufrieden.

Späte Eröffnung und kleine Gruppen: Der Brockengarten im Harz hat in der Corona-Saison 2020 nur knapp ein Sechstel der Besucherzahl des Vorjahres erreicht. „Weil wir erst am 24. Juni starten konnten und alles eingeschränkt war, haben wir nur 950 Besucher gezählt“, sagte Gartenleiter Gunter Karste. Im Vorjahr waren es 5.650 gewesen. Maximal zehn Besuchern pro Führung konnte Karste in den zurückliegenden Monaten den botanischen Garten auf dem 1.141 Meter hohen Brocken zeigen, in dem rund 1.500 Pflanzen aus den Hochgebirgen dieser Welt wachsen. Am Freitagnachmittag stand die letzte Führung an.

Ohne telefonische Anmeldung ging 2020 nichts, sagte Karste. „Ich hätte nie gedacht, dass wir die Saison noch so gut über die Bühne bringen. Die Leute waren trotz der Einschränkungen sehr zufrieden.“ Normalerweise beginnt die Saison Mitte Mai. Den rund 5.000 Quadratmeter großen Schau- und Versuchsgarten gibt es seit 1890, ein Teil der Anlage ist begehbar.

Auf ausgewählten Flächen des Brockenplateaus wurden Karste zufolge in diesem Jahr 5.000 Heidepflanzen in die Erde gebracht. 2021 und 2022 sollen jeweils 5.000 weitere Brockenheiden dort gepflanzt werden, wo Gräser die seltene Brockenanemone verdrängen. Auch die versuchsweise Beweidung von ausgewählten Flächen mit dem Harzer Roten Höhenvieh war ein Erfolg. „Dort, wo die Rinder die Grasnarbe durchgetreten haben, wurden erste Brockenanemonen angepflanzt.“ dpa