Göttingen. Polizeipräsident und Kollegen ehren Polizeikommissar Jan Fischer für seinen Einsatz: Er behielt in einer Ausnahmesituation einen kühlen Kopf.
Der Göttinger Polizeikommissar Jan Fischer hat in einer schwierigen Situation einen kühlen Kopf bewahrt und einem einjährigen Mädchen das Leben gerettet. Dafür wurde er jetzt geehrt. „Es ist eine tolle Sache, dass wir Menschen das Leben retten können, das ist genau das, was unseren Beruf ausmacht“, sagte Polizeidirektor Rainer Nolte bei der Ehrung beim Einsatz- und Streifendienst I in Göttingen. Darüber informiert die Polizei in einer Mitteilung.
„Der Anlass war nicht nur sehr berührend, er erfüllte auch alle Beteiligten gleichermaßen mit Stolz“, heißt es in der Mitteilung der Polizei weiter.
Jan Fischer ist Polizeikommissar im Rund-um-die-Uhr-Dienst. 24 Stunden, sieben Tage die Woche an 365 Tagen im Jahr sind er und seine Kollegen für die Göttinger da.
Leblos auf dem Bett gefunden
So auch am 13. Juli während des Spätdienstes: Gegen 17.25 Uhr wurden Fischers Streifenpartnerin und er sowie eine weitere Funkstreife zu einer Wohnung im Stadtgebiet geschickt, da dort ein Kind in Not sein sollte. In der Wohnung fanden die Beamten das dreizehn Monate alte Kind leblos auf dem Bett liegend vor. Mutter und Vater des kleinen Mädchens standen unter Schock. Doch sie und auch das Kind hatten Glück, denn Jan Fischer ist ausgebildeter Rettungssanitäter.
Sofort nahm er sich des Mädchens an und überprüfte die Vitalfunktionen. Als er keine Herztätigkeit mehr feststellen konnte und auch die Atmung nachließ, leitete der Kommissar sofort eine Herz-Lungen-Wiederbelebung ein. Dann setzte die Atmung des Kindes plötzlich ganz aus. Fischer begann sofort mit dem sogenannte „Heimlich-Manöver“, also der Überdruckausübung der Atemwege, um die Atemwege von einem möglichen Fremdkörper zu befreien.
Teamarbeit „aus dem Stand“
Auch seine Streifenpartnerin und die beiden anderen Kollegen erfüllten in dieser dienstlichen Ausnahmesituation sofort und „wie aus dem Stand“ ihren Job, wirkten beruhigend auf die Eltern ein oder reichten das benötigte Equipment aus dem Rettungssanitäter-Rucksack an. „Das hat wirklich ausgezeichnet funktioniert“, sagte Jan Fischer sichtlich zufrieden während der Nachbetrachtung in der vergangenen Woche. „Wir haben uns absolut perfekt als Team ergänzt, jeder an seinem Platz. Das war sehr gut, denn damit verschaffte man mir den dringend benötigten Freiraum zum Agieren.“
Dann endlich: Das Kind begann wieder zu atmen. Wenige Augenblicke später trafen die alarmierten Rettungskräfte und eine Notärztin ein, das Mädchen erbrach und schrie.
Das Kind wurde sofort zur weiteren Behandlung in die Universitätsmedizin Göttingen transportiert. „Es geht ihr inzwischen wieder gut. Den Krankheitsfall hat sie zum Glück ohne Komplikationen überstanden“, heißt es vonseiten der Polizei weiter.
Aufrichtiger Dank und Anerkennung
„So ein couragierter Einsatz verdient besonderen Respekt und bedarf außerdem auch einer förmlichen Anerkennung“, sagte Rainer Nolte.
Verbunden mit seinem aufrichtigen Dank händigte der Leiter Einsatz der Polizeiinspektion Göttingen im Beisein von Fischers beiden unmittelbaren Vorgesetzten EPHK Ralf Nixdorff (Leiter Einsatz- und Streifendienst I) und PHK Sven Metge (Dienstabteilungsleiter) im Namen der gesamten Polizei Göttingen ein vom Polizeipräsidenten Uwe Lührig unterzeichnetes Anerkennungsschreiben aus.
jk