Goslar. Die Amerikanerin wurde mit einem der wichtigsten Preise für moderne Kunst geehrt. Sie ist für großformatige Plakate und Installationen bekannt.

Den Kaiserring der Stadt Goslar hat in diesem Jahr die US-amerikanische Konzeptkünstlerin Barbara Kruger erhalten. Die 74-Jährige nahm die Auszeichnung am Samstag in der historischen Goslarer Kaiserpfalz entgegen. Der Kaiserring gilt als einer der weltweit wichtigsten Preise für moderne Kunst. Kruger untersuche seit mehr als 40 Jahren in großformatigen Bildern, Installationen, Videos und Werken im öffentlichen Raum die komplexen Zusammenhänge zwischen Macht und Gesellschaft, heißt es in der Begründung der Jury. Ihre Arbeiten seien kritische Interventionen, mit denen sie die Abgründe des kapitalistischen Systems und die trügerischen Verlockungen des Konsums aufdecke. „Knappheit, Präzision, Schlagkraft von zwei bis drei Worten, die erhellend, die tödlich sein können, zeichneten Krugers Werke aus“, sagte der Jury-Vorsitzende Wulf Herzogenrath.

Kruger, die ihre Teilnahme an einer Pressekonferenz kurzfristig absagte, erklärte nach Angaben der Stadt in einer Diskussion mit Schülern in Goslar, es gebe Millionen Arten, Kunst zu schaffen: „Ich arbeite einfach nur mit Bildern und Worten.“ Nach Zuerkennung des Preises hatte sie gesagt: „Ich bin sehr gerührt, dass Sie mich als Trägerin des hochrangigen Kaiserrings ausgewählt haben und ich zum Kreis all dieser großartigen Künstler und Kollegen dazu gehören werde.“

Der undotierte Kaiserring, der an den im Jahr 1050 in Goslar geborenen Kaiser Heinrich IV. erinnert, wird seit 1975 jährlich vergeben. Mit ihm werden bildende Künstlerinnen und Künstler für ihre Verdienste um die zeitgenössische Kunst gewürdigt. Frühere Preisträger sind unter anderem Max Ernst, Joseph Beuys, Christo, Jenny Holzer sowie zuletzt Isa Genzken und Wolfgang Tillmans. dpa