Göttingen. 35 Plätze werden für den neuen Bachelor-Studiengang in der Region geschaffen. Mit der neuen Ausbildung soll dem Hebammen-Mangel begegnet werden.

Am Gesundheitscampus Göttingen, einer Kooperation der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) und der HAWK Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen, soll zum Wintersemester 2020/2021 der Bachelorstudiengang Hebammenwesen (Arbeitstitel) starten. Das hat Wissenschaftsminister Björn Thümler jüngst in Hannover bekannt gegeben. Geplant sind mindestens 25 Studienplätze. Der Studiengang umfasst sieben Semester und beginnt jeweils zum Wintersemester. Insgesamt werden niedersachsenweit 140 Plätze neben Göttingen auch in Osnabrück, Hannover und Oldenburg geschaffen. Hintergrund ist ein neues Bundesgesetz, das Anfang 2020 in Kraft treten soll. Deutschland sei eines der letzten Länder, die beim Hebammenberuf kein akademisches Fachstudium vorschreiben, sagte Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU) am Mittwoch

„Die Universitätsmedizin Göttingen freut sich darüber, gemeinsam mit der HAWK aller Voraussicht nach ab dem Wintersemester 2020/2021 in dem von beiden Partnern getragenen Gesundheitscampus einen akademischen Bachelorstudiengang Hebammenwesen anbieten zu können. Damit wird die seit Jahren erfolgreich an der Bildungsakademie der UMG durchgeführte Hebammenausbildung zu einem qualifizierten akademischen Studiengang weiterentwickelt, der internationalen Richtlinien entspricht und dem Berufsstand der Hebammen wissenschaftliche Wege und Qualifikationen eröffnet. Dieser Studiengang wird dazu beitragen, eine flächendeckende Versorgung mit praktisch hochqualifizierten und akademisch ausgebildeten Hebammen sicherzustellen“, sagt Prof. Dr. Wolfgang Brück, Sprecher des Vorstandes der UMG.

„Zudem stellt das neue Qualifikationsprofil des Studienganges eine qualitativ hochwertige Versorgung in den Kreißsälen sicher und schafft durch gemeinsames Lernen mit anderen Gesundheitsfachberufen eine interprofessionelle Ausbildungsqualität.“

„Ziel des Studiengangs ist, Hebammen auf wissenschaftlichem Niveau und nach internationalen Standards beruflich fundiert zu qualifizieren“, kündigt auch HAWK-Vizepräsident für Studium und Lehre, Prof. Dr. Thomas Nern, an. „Wir werden in Abstimmung mit dem Wissenschaftsministerium und den anderen niedersächsischen Hochschulen alles daran setzen, mit dem Studiengang schon zum Wintersemester 2020/2021 starten zu können.“

Die Studierenden werden zu Hebammen und Geburtshelfern/Entbindungspflegern ausgebildet und erlangen den Bachelor of Science. Sie studieren am Gesundheitscampus Göttingen und beim Kooperationspartner Universitätsmedizin Göttingen (UMG). Die UMG bietet für die praktische Lehre die passenden Voraussetzungen: SkillsLab, Vernetzung mit Kliniken, anderen Häusern sowie mit ambulanten Geburts- und Hebammenpraxen.

Der Studiengang wird der fünfte Bachelor-Studiengang am Gesundheitscampus Göttingen. Seine spezifische Besonderheit ist wie bei den anderen Studiengängen die dezidiert interprofessionelle Ausbildung gemeinsam mit den Studiengängen Pflege, Therapiewissenschaften, Mediziningenieurwesen und Soziale Arbeit im Gesundheitswesen, wahlweise auch für Medizinstudierende – von Beginn des Studiums an.