Göttingen. Viele Gründe können in einer privaten Überschuldung münden: Hohe Mieten, Arbeitslosigkeit, aber auch Kreditkartenschulden können Ursachen sein.

Arbeitslosigkeit ist laut einer Mitteilung des Landesamtes für Statistik weiterhin die Hauptursache für die Überschuldung privater Haushalte in Niedersachsen. In fast jedem vierten Fall, den die Schuldnerberatungsstellen im vergangenen Jahr betreuten (22,9 Prozent), hätten die Menschen diesen Grund für ihre finanzielle Situation angegeben. Verglichen mit den Vorjahren bleibe Arbeitslosigkeit damit ein Hauptgrund für die Verschuldung von Menschen.

Eingeflossen sind in die Erhebung unter anderem auch die Daten der Schulden- und Insolvenzberatung des Kreisverbandes Göttingen der Arbeiterwohlfahrt (Awo). Awo-Mitarbeiter Thomas Bode arbeitet seit längerer Zeit mit dem Landesamt zusammen. „Monokausal“ betrachtet, sagt er, würden die statistischen Daten zwar hergeben, dass Arbeitslosigkeit der Hauptgrund für Verschuldung ist, man müsse aber immer auch die „Gemengelage“ betrachten. Bode spricht von einem „Grund“ und einem „Auslöser“. Es sei irgendwann der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringe. Arbeitslosigkeit sei seit jeher ein Hauptgrund für Verschuldung, allerdings sei auch festzustellen, dass aktuell mehr in Arbeit stehende Personen in Beratung sind, als das noch vor zehn Jahren der Fall war.