Göttingen. Der Prozess um eine zerstückelte Leiche in Katlenburg wurde fortgesetzt. Diesmal beschäftigte sich das Gericht mit dem Chat-Verkehr des Angeklagten.

Eifersucht, Mord, Suizid und Okkultismus: Um diese Themen kreisten offenbar immer wieder die Gedanken des 28-jährigen Mannes aus Landsberg, der sich derzeit wegen Mordes vor dem Landgericht Göttingen verantworten muss. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, Anfang Dezember 2017 seinen Nachbarn an seinem damaligen Wohnort in Katlenburg-Lindau aus Mordlust getötet zu haben. Später habe er die Leiche zerstückelt und vergraben.

Am Mittwoch beschäftigte sich das Gericht unter anderem mit dem Chat-Verkehr des Angeklagten. Daraus geht hervor, dass er rund zwei Wochen nach dem mutmaßlichen Tattag erstmals den Mord gebeichtet hat: „Ich bin ein Mörder“ und „Ich esse alle auf“, schrieb er Heiligabend 2017 an seine frühere Lebensgefährtin. Die Tat war acht Monate lang unentdeckt geblieben, bis der Angeklagte sie im August 2018 selbst ans Licht brachte. Der 28-Jährige war nach einem Suizidversuch in Landsberg in eine psychiatrische Klinik eingewiesen worden, wo er das Verbrechen beichtete.