Göttingen. Kinomitarbeiterinnen und -mitarbeiter haben in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch ihre Arbeit niedergelegt.

Nachdem ein erster Warnstreik am vergangenen Freitag wegen einer Indiskretion abgesagt werden musste, wurde am Dienstagabend ernst gemacht: Die Kinomitarbeiterinnen und -mitarbeiter des Cinemaxx Göttingen haben am 19. Februar von 19 Uhr bis 20. Februar etwa 1.30 Uhr für existenzsichernde Einkommen die Arbeit niedergelegt.

Mit diesem Warnstreik sollte Druck auf den Arbeitgeber im Vorfeld der nächsten Verhandlungsrunde am 25. Februar in Hamburg ausgeübt werden, teilt die Gewerkschaft Verdi, Bezirk Süd-Ost-Niedersachsen dazu in einer Pressemeldung mit.

Einstiegslohn von zehn Euro pro Stunde gefordert

Die Löhne in der Kinobranche liegen zum Teil nur knapp über dem Mindestlohn. Die Gewerkschaft Verdi fordert einen Einstiegslohn von zehn Euro pro Stunde. Von den mageren Löhnen können die vorwiegend teilzeitbeschäftigten Kinomitarbeiterinnen und -mitarbeiter die teuren Lebenshaltungskosten kaum bestreiten. Denjenigen, die längerfristig in der Branche arbeiten, droht Altersarmut. Verdi fordert daher Löhne, die zum Leben reichen.

Die Streikenden haben die Besucher mit folgendem Text informieret: „Wir kümmern uns mit großem Engagement um Sie, unsere Besucherinnen, Besucher und Gäste. Und Sie erwarten zu Recht, dass wir alles tun, um Ihnen ein schönes Kinoerlebnis zu ermöglichen. Wir leisten mit Freude unsere Arbeit. Dafür wollen wir gute Arbeitsbedingungen und eine angemessene Bezahlung.“

Der zuständige Gewerkschaftssekretär von Verdi, Orhan Sat, weist darauf, dass in der „großen Politik“ bereits über einen Mindestlohn von zwölf Euro diskutiert werde: „Da sind die geforderten zehn Euro Einstiegslohn ja ein Schritt in die richtige Richtung. Wir sind uns sicher, dass die Kinofreunde uns verstehen werden.“

Aufgrund des Warnstreiks sei es wie erwartet zu Einschränkungen im Kinobetrieb gekommen. Dieser sei jedoch trotz der Einschränkungen weitergegangen, sagte Orhan Sat auf Nachfrage unserer Zeitung.