Harz. Der Harzklub befragte mehr als 400 Wanderer und kommt zu einem positiven Ergebnis. Doch es gibt noch Verbesserungspotenzial.

Der Harz wird von Wanderern als attraktive Region wahrgenommen, die den heutigen Bedürfnissen gerecht wird und gegenüber anderen Destinationen sogar im Vorteil ist. Das ist das Ergebnis einer Befragung des Harzklubs. Die Ergebnisse aus 409 Fragebögen haben aber auch Hinweise auf Verbesserungspotenzial geliefert, heißt es in einer Pressemitteilung des Harzklubs.

Die Aktion wurde vom Harzer Tourismusverband, dem Nationalpark Harz und dem Dehoga unterstützt. Den Harzklub interessierte bei der Befragung unter anderem, wie Harzer und Gäste sich auf ihre Wanderung vorbereiten, was sie motiviert, wie sie bevorzugt wandern oder was sie sich an Infrastruktur wünschen. Teilgenommen haben 211 Frauen und 198 Männer in Altersgruppen von 20 bis 60 Jahren, wobei die über 60-Jährigen die größte Gruppe bildeten. Unter den Befragten waren 107 Tagesausflügler, 172 Übernachtungsgäste und 130 Harzer.

Die abwechslungsreiche Natur des Harzes spielt mit 89 Prozent bei den Kriterien für eine gelungene Wanderung die Hauptrolle, gefolgt von gut beschilderten Wanderwegen (83 Prozent), ausreichend Ruhebänken und Schutzhütten (54 Prozent), Wander- und Ausflugslokalen (52 Prozent), optimaler Fernsicht (48 Prozent), kulturellen Sehenswürdigkeiten (37 Prozent), wanderfreundlicher Unterkunft (33 Prozent) und Anschluss an den ÖPNV (26 Prozent).

92 Prozent der Befragten gaben an, zuallererst die Natur erleben und genießen zu wollen. 79 Prozent haben das Bedürfnis nach Aktivität und wollen etwas für die Gesundheit tun. Die Stempelstellen der Wandernadel sind bei 37 Prozent der Befragten ebenso beliebt wie das Erleben der Region und ihrer Traditionen. Immerhin 28 Prozent interessieren sich für die Wildnisentwicklung im Nationalpark oder wollen den Nationalpark erleben. Das Unesco-Welterbe war nur für 13 Prozent ausschlaggebend.

54 Prozent der Befragten sehen im Harz keinen Unterschied zu anderen Wander-Destinationen. 31 Prozent sehen den Harz sogar im Vorteil ‒ die wichtigsten Gründe: sehr gute Beschilderung, schnelle Erreichbarkeit der Region. Acht Prozent sehen den Harz dagegen im Nachteil. Begründungen: Unterkünfte zum Teil nicht an Bedarf angepasst, kein Hatix im Westharz, kaum Wandervorschläge, ÖPNV unzureichend, zugewachsene oder zerfahrene Wanderwege.

Harzklub-Präsident Dr. Oliver Junk freut sich über die Gesamtbewertung: „Die Ergebnisse zeigen, dass der Harz als Wanderregion den Bedürfnissen im Wesentlichen gerecht wird. Was mich natürlich besonders freut: Die überdurchschnittlich gute Beschilderung der Wanderwege wird von den Nutzern anerkannt, ganz offensichtlich zahlt sich die Arbeit unserer aktiven Vereinsmitglieder vor Ort aus. Diese Arbeit sollten wir also auch weitestgehend in unserer Hand behalten.“ Und weiter: „Damit der Harz als Wanderregion künftig attraktiv bleibt bzw. seine Beliebtheit steigert, ist die weitere enge Zusammenarbeit all derer, die sich dem Erhalt und der Pflege des Harzes widmen, weiterhin sinnvoll.“