Clausthal-Zellerfeld . Zwischen Reinheitsgebot und Craft-Bier-Trend: Siegfried Oppermann arbeitet in der Zellerfelder Brauakademie und erklärt, wie das Brauen funktioniert.

Um Bergarbeiter im 16. Jahrhundert in den Harz zu locken, wurden so einige Rechte erlassen. Auch das Braurecht für die Bürger zählte dazu. Da die Männer im Bergwerk Steine kloppten, brauten die Frauen in Clausthal und Zellerfeld den Gerstensaft. „Dafür nutzten sie Kräuter und Pflanzen, die es auch hier gab“, erklärt Diplom-Brauingenieur Siegfried Oppermann von der Zellerfelder Brauakademie.

Damit brauten die Harzer Frauen vor gut fünf Jahrhunderten ein Getränk, das seit einigen Jahren quasi eine Renaissance erlebt: Craft-Bier. Den Begriff Craft-Bier zu definieren, ist nicht so einfach. Grundsätzlich steht er für kreatives Bier abseits der Massenproduktion – wozu auch das Zellerfelder Münzbräu zählt, das Oppermann in der Brauakademie seit fünf Jahren herstellt. In der Mini-Brauerei riecht es würzig nach Malz und Hopfen. Die Maischpfanne rumort, während der Brauer Teilnehmern einer Besichtigung erklärt, wie das Bierbrauen funktioniert.