Göttingen. In Lenglern fuhr der Flüchtige vermutlich gezielt auf einen Polizisten zu – der schoss mit der Dienstwaffe auf den Pkw. Die Ermittlungen laufen.

Eine Verfolgungsjagd mit der Polizei lieferte sich Samstagnacht ein 23-Jähriger auf der B27 bei Göttingen. Um einer Polizeikontrolle zu entgehen, ergriff der 23-Jährige mit hoher Geschwindigkeit die Flucht. Es folgte eine Verfolgungsfahrt mit mehreren Streifenwagen. In Lenglern fuhr der Flüchtige vermutlich gezielt auf einen Polizisten zu und touchierte das Einsatzfahrzeug. Der Beamte brachte sich mit einem Sprung zur Seite in Sicherheit und blieb unverletzt. Anschließend gab der Polizist mehrere Schüsse auf den in Richtung Harste flüchtenden Pkw ab. Im Bereich Ellierode umfuhr der 23-Jährige dabei eine Straßensperre der Polizei. Ein Reifenschaden zwang den 23-Jährigen letztlich in Hardegsen zum Anhalten, woraufhin er zu Fuß weiter flüchtete. Kurz darauf nahm die Polizei ihn in einem Gebüsch fest. Bei Überprüfung stellte sich heraus, dass er unter Alkoholeinfluss und ohne Fahrerlaubnis am Steuer saß. Ein Atemalkoholtest ergab 1,48 Promille. Die Polizei leitete Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdeliktes zum Nachteil eines Polizeibeamten, Fahrens ohne Fahrerlaubnis, Gefährdung des Straßenverkehrs infolge Alkoholbeeinflussung sowie Kennzeichenmissbrauchs ein. Das von dem 23-Jährigen genutzte Auto wurde beschlagnahmt. Der Festgenommene befindet sich aktuell weiter in Polizeigewahrsam. Die weiteren Ermittlungen zur Klärung bzw. Aufhellung der genauen Geschehensabläufe dauern an.

Anlass der ursprünglich geplanten Kontrolle des Fahrers war, dass sich an dem Pkw Kennzeichen befanden, die aktuell nicht ausgeben sind. Als eine Funkstreife dem Fahrer des Wagens deshalb Anhaltezeichen gab, ergriff dieser unvermittelt die Flucht.