Berlin. . Auf einigen Webseiten werden alte Panzer angeboten. Einfuhr und Erwerb sind erlaubt, allerdings nur unter bestimmten Bedingungen.

Der "Marder" ist weg. Verkauft. Der "Leopard" auch. Immerhin, der "Wiesel" ist noch zu haben, auch ein Panzer, allerdings ein kleiner. "Guter Zustand. Neuer Motor. Preis: auf Anfrage." In Zeiten des Ukraine-Krieges klingt es doppelt seltsam, aber ja; Auch eine Privatperson kann einen Panzer kaufen. Das ist weder einfach noch billig, aber erlaubt, unter bestimmten Bedingungen. Das könnte Sie auch interessieren: Leopard: Warum der Panzer mehrere Millionen Euro kostet

Von Zeit zu Zeit verirrt sich ein Anbieter auf ebay. Da kann es sein, dass ein Brite einen alten Panzer aus China für 30.000 britische Pfund anbietet oder jemand in Mecklenburg-Vorpommern einen sowjetischen T-55-Fahrschulpanzer – Verbrauch 3,5 Liter pro Kilometer – für 16.000 Euro loswerden will. Lesen Sie auch: Ukraine-Krieg: Leo-1-Panzer kommt – Was der Oldie drauf hat

Panzer auf ebay: Die Farbe, die wie eine Herkunftsbezeichnung ist "Fleckentarn"

Von der Bundeswehr kann man keine Panzer erwerben, jedenfalls nicht als Privatperson. Oft werden sie an andere Staaten weiterverkauft oder als Waffenhilfe verschenkt. Zum Teil kaufen die Hersteller sie wieder zurück, was sich für sie jetzt auszahlt, weil sie die alten Modelle wieder instand setzten und an die Ukraine liefern, zum Beispiel den Gepard oder der Leopard 1. Lesen Sie dazu: Wirbel um Video im Netz: Drohne prallt einfach am Gepard ab

VEBEG ist das Verwertungsunternehmen des Bundes. Bei den VEBEG-Auktionen findet man Fahrzeuge des Bundes, auch die mit der verräterischen Farbe "Fleckentarn", zum Beispiel einen Unimog 435, einen Lastwagen der Truppe. Waffensysteme allerdings werden gar nicht erst angeboten.

Da wird man eher in Osteuropa fündig, bei Anbietern aus Tschechien oder Polen. Sie heißen "Toys for Boys" oder schlicht Panzerhandel. Dort werden Sammler fündig. Derzeit ist ein Kampfpanzer T-55A, ein Oldie aus der Nachkriegszeit im Angebot. Auch interessant: Putin sorgt mit Sperrmüll-Panzern für Lacher im Netz

Die Panzer müssen entmilitarisiert werden

Die Anbieter kennen natürlich die Vorschriften und wissen, dass die Panzer zuvor entmilitarisiert werden müssen. Es ist wie bei den so genannten Dekorationswaffen: Sie dürfen als Waffen nicht mehr brauchbar sein. Manches wird abmontiert, der Verschluss vielleicht verschweißt, das Rohr vorsorglich zubetoniert. Der TÜV muss den Panzer begutachten und freigeben, was nicht heißt, dass man danach damit auf der Straße fahren darf. Man kann das Ungetüm in einer Halle oder auf Privatgelände aufstellen.

Doch schon die Einfuhr nach Deutschland ist eine Herausforderung, die zusammen mit diversen Zertifikaten beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle beantragt werden muss. Wer einfach mal Panzer (mit)fahren will, sollte es besser auf einer der Panzerfahrschulen an zehn verschiedenen Standorten in Deutschland probieren. Man braucht nur einen Pkw-Führerschein. Mitfahren kann man laut Anbieter schon ab 15 Euro. Wer selbst ans Steuer möchte, muss tiefer in die Tasche (80 und 300 Euro) greifen. (fmg) Das könnte Sie auch interessieren: Panzer-Unfall in Polen: Geköpfter Leopard löst Debatte aus